Platz 26: „Frühstück bei Tiffany“
(Blake Edwards, USA 1961)
Selbst wer frevelhafterweise den besten Romantikfilm aller Zeiten noch nicht gesehen hat, kennt dieses legendäre Bild von Audrey Hepburn, wie sie im Restaurant sitzt, den Kopf auf ihren behandschuhten Arm stützt, in einer Hand eine Zigarettenspitze hält und ihrem Gegenüber in einer Mischung aus Anmut und Verspieltheit in die Augen schaut. Obwohl ihre Rolle mit Marilyn Monroe im Hinterkopf entstand, war letztendlich sie die perfekte Besetzung als von Gegensätzen behaftete Holly, die mit ihrer faszinierenden Charakterdarstellung den Höhepunkt ihrer Karriere bildet. Sie ist geheimnisvoll, wirkt gleichzeitig aber wie der lebensfreudigste Mensch, dem man begegnen kann. Sie schmeißt sich geradezu an jeden reichen Mann, den sie trifft, lässt aber niemanden zu sich heran. Wie so viele kann auch Paul (George Peppard) ihr nicht widerstehen, er hat jedoch den Vorteil sie als Freund kennen zu lernen. Er weiß, dass man sich Holly wie einem schreckhaften Tier nur vorsichtig nähern kann. Wenn die zaghafte, sich nur langsam entwickelnde und mit Rückschlägen geplagte Liebesgeschichte, die so melancholisch wie humorvoll, leicht und zugleich ergreifend ist, auch noch im romantischsten aller Filmküsse im Regen endet, ist die Romanze perfekt.