Platz 32: „Heat“
(Michael Mann, USA 1995)
Wenn Michael Mann, einer der großen Genre-Autorenfilmer des amerikanischen Kinos, mit Al Pacino und Robert De Niro die (einst) großen Flanier-Limousinen des US-Kinos zu einem schauspielerischeren Kräftemessen vor die Kamera lotst, ist das für sich schon ein Ereignis. Mit den Pacino/De Niro-Trumpfkarten auf der Hand inszenierte er jedoch ein ebenso brachiales wie melancholisches Räuber-und-Gendarm-Epos im kriminellen Hexenkessel von L.A., das den Zuschauer nicht nur mit Schauspielkunst in Vollendung, sondern auch mit Detailreichtum und knisternder Spannung fasziniert und begeistert. Über nahezu drei niemals langatmige Stunden Spielzeit wird man Zeuge wie De Niro als Profi-Gangster seinen nächsten Coup vorbereitet und mit Unterwelt-Kontrahenten Schlitten fährt, während Pacino als exzentrischer Bulle die Schlinge um seinen Hals fester zieht. Der Druck steigt so lange, bis er sich in ein paar der besten Actionszenen der jüngeren Filmgeschichte entlädt. „Heat“ ist Kino pur und beängstigend nah an der Perfektion.