Platz 58: „Vergiss mein nicht“
(Michel Gondry, USA 2004)
Die Karriere des Vollblutkomikers und Grimassenkönigs Jim Carrey („Dumm und dümmer“, „Ace Ventura“) hat genau drei schauspielerische Offenbarungen zu bieten: „Die Truman Show“, „Der Mondmann“ … und der in unsere Topliste Einzug haltende „Vergiss mein nicht“. Interessanterweise sind alle drei Filme keine Komödien, aber wenn Carrey richtig ernst macht, wird’s hochkarätig. Was würde man nicht manchmal darum geben, schmerzende Erinnerungen einfach auszulöschen und für immer zu vergessen? In der meisterhaften surrealen Romanze „Vergiss mein nicht“ ist genau dies möglich und nach einem heftigen Streit des ungleichen Paars Joel Barisch (Jim Carrey) und Clementine (Kate Winslet) unterzieht zunächst sie sich einer Gedankenoperation, die jedes Wissen über ihre Beziehung entfernt. Als der ohnehin schon am Boden zerstörte Joel davon erfährt, möchte er seine Geliebte ebenfalls nie gekannt haben. Während seiner Operation realisiert er jedoch, dass er Clementine eigentlich gar nicht vergessen will und es auch die schlechten Erinnerungen sind, die einen Menschen ausmachen. Sieht man einmal von der fantastisch innovativen Inszenierung des französischen Regisseurs Michel Gondry ab und filtert aus Charlie Kaufmans Oscar-prämiertem Drehbuch das intelligente Verwirrspiel heraus, bleiben im Kern zwei hervorragend spielende Hauptdarsteller, die man einfach zusammenkommen sehen will, und vor allem eine der schönsten und lehrreichsten Liebesgeschichten des Kinos. Ganz groß!