„Die 12 Geschworenen“ (1957)
Regisseur: Sidney Lumet
Mit Ausnahme der Eröffnungssequenz spielt Sidney Lumets Kinodebüt in nur einem einzigen Raum. Zwölf Männer sitzen im Geschworenenzimmer und müssen über Schuld oder Unschuld eines des Mordes an seinem Vater angeklagten Puertoricaners entscheiden. In 96 dicht inszenierten Minuten dekonstruiert der Regisseur mit dem alleserfassenden Blick der Kamera jeden einzelnen Geschworenen, deren unterschiedliche Mentalitäten ihr Urteilsvermögen beeinflussen – und damit das Leben eines Menschen aufs Spiel setzen. Damit gelingt Lumet eine eindringliche Kritik am US-amerikanischen Jury-System, bei dem oftmals neben den harten Fakten zu viele andere Dinge eine Rolle spielen.