Aber ein bisschen Nostalgie ist auch okay:
Wie ein großes Klassentreffen
Roland Emmerich arbeitet hinter den Kulissen regelmäßig mit denselben Leuten zusammen. Aber nach 20 Jahren auch so viele Schauspieler der Originalbesetzung wieder zusammenzubekommen, ist für ihn dennoch etwas ganz Besonderes. Zumal das Wiedersehen ja bei manchen Figuren doch sehr überrascht.
Am meisten freuen sich „Independence Day“-Fans wohl auf die Rückkehr des dynamischen Vater-Sohn-Gespanns Jeff Goldblum („Jurassic Park“) und Judd Hirsch („A Beautiful Mind“): David Levinson (Goldblum) ist inzwischen Leiter der Earth Space Defense (ESD) und steht damit an vorderster Front im Kampf gegen die Aliens. Als wir Goldblum und Hirsch zum gemeinsamen Interview am „Afrika-Set“ treffen, wird schnell klar, dass die beiden auch hinter der Kamera eine besondere Energie verbindet. Noch bevor wir zwischen ihren Späßchen unsere erste richtige Frage stellen können, vergehen einige kostbare, aber lustige Minuten.
Als nächstes treffen wir Vivica A. Fox („Kill Bill“) und Brent Spiner („Star Trek“). Aber selbst wenn es nicht jeder erwartet hat, dass es Jasmin (Fox) auch ohne ihren Mann Captain Hiller in die Fortsetzung schaffen wird, geht die erste Frage an Brent Spiner: Wie kann es sein, dass seine Figur noch am Leben ist?! Eine wirkliche Antwort bekommen wir zwar nicht, aber immerhin erfahren wird, dass damals eine Szene, in der seine Figur offiziell für Tod erklärt wird, wieder herausgeschnitten wurde. Deshalb konnten Emmerich und sein Co-Autor Dean Devlin die leicht gruselige Figur des Dr. Okun auch dieses Mal wieder guten Gewissens in die Geschichte einbauen.
Während sich die neue Generation auf einen möglichen weiteren Angriff vorbereitet, wird die Elterngeneration von den Schatten der Vergangenheit verfolgt: In „Independence Day“ gibt es eine Szene, in der Präsident Whitmore mit Hilfe telepathischer Kräfte die Pläne der Invasoren durchschaut – ein Kontakt, der für ihn nicht ohne Folgen geblieben ist. Im Interview verrät uns Bill Pullman, dass der ehemalige Präsident inzwischen von allem zurückgezogen lebt und von ständigen Visionen geplagt wird.
Eine der größten Herausforderung für die Fortsetzung wird sein, die richtige Balance zwischen dem Humor des ersten Teils und den Ängsten und Aggressionen der Nachkriegsgesellschaft zu finden. So betont Spiner zwar im Interview, dass der Humor auch im Sequel nicht zu kurz kommen wird, aber gerade mit Blick auf die Rolle des am Rande des Irrsinns wandelnden Ex-Präsidenten glauben wir doch, dass „Independence Day: Wiederkehr“ um einiges düsterer werden wird als sein Vorgänger: