Saul Ausländer (Géza Röhrig) ist ungarischer Gefangener der Nazis und arbeitet als Mitglied eines Sonderkommandos in einem Vernichtungslager. Er hilft bei der Drecksarbeit in den Gaskammern, im Gegenzug bekommt er – dennoch weiterhin in Lebensgefahr – ein paar mehr Annehmlichkeiten als andere Häftlinge. Saul erfährt, dass ein jüdischer Junge, der die Gaskammer schwer verletzt überlebt hatte, von einem deutschen Arzt getötet wurde und beschließt, dem Kind ein angemessenes Begräbnis zu organisieren…
Wie darf der Holocaust künstlerisch dargestellt werden? Diese Frage musste sich Steven Spielberg bei „Schindlers Liste“ gefallen lassen, sie hatte sich aber auch vorher schon gestellt – und kam jüngst wieder bei „Son Of Saul“ auf, der 2015 in Cannes Premiere hatte. Regisseur László Nemes entschied, die Grauen der industrialisierten Massentötung in seinem Langfilmdebüt vor allem über die Tonspur zu verdeutlichen.
Das Fazit unserer 4,5-Sterne-Kritik zum oscarnominierten Golden-Globe-Gewinner „Son Of Saul“: Mit einer radikalen Form, erstaunlichem Stilwillen und bemerkenswerter Konsequenz schildert Lászlo Nemes in seinem Regiedebüt „Son of Saul“, wie ein Mann den Schrecken der Vernichtungslager eine menschliche Geste entgegenzusetzen versucht.“
„Son Of Saul“ startet am 10. März 2016 in unseren Kinos, die Oscarverleihung ist am 28. Februar.