Platz 2: „Cast Away - Verschollen“
Man macht es sich ein wenig leicht, Tom Hanks' brillante Darstellung eines modernen Robinson Crusoe in „Cast Away“ einfach nur auf seinen durchaus erwähnenswerten Gewichtsverlust von mehr als 50 Pfund zurückzuführen. Denn wie leicht hätte der nahezu dialogfreie Mittelteil von Robert Zemeckis' Survival-Drama zur Geduldsprobe für das Publikum werden können, wenn einem nicht mehr als Hanks' körperlicher Zerfall geboten worden wäre. Stattdessen nutzt der Oscarpreisträger die Gelegenheit, um behutsam und emotional glaubhaft die Einsamkeit und Verzweiflung seines Charakters spürbar zu machen. Man muss einfach Anteil am Schicksal des Gestrandeten nehmen, wenn er sich in einer fast schon unerträglichen Szene einen schmerzenden Zahn mit der Kufe eines Schlittschuhs ausschlägt. Hanks beweist hier ein weiteres Mal, dass er sich wie kein Zweiter darauf versteht, auch weiter hergeholte Szenarien glaubwürdig und nachvollziehbar zu machen. Gerade seine emotionale Beziehung zu einem Volleyball, den er liebevoll Wilson nennt, hätte leicht ins Lächerliche abdriften können. Doch Hanks vermittelt den nackten Drang nach menschlichem Kontakt um jeden Preis so verzweifelt und spürbar, dass es pure Magie ist!