Platz 3: „Road to Perdition“
Im Jahr 2002 bekam das Kinopublikum Tom Hanks in zwei völlig gegensätzlichen Rollen zu sehen: Einmal als ehrenwerten, dem Gesetz loyalen FBI-Agenten Carl Hanratty in Steven Spielbergs hervorragender Krimi-Dramödie „Catch Me If You Can“ und einmal als abgebrühten Auftragskiller Mike Sullivan in Sam Mendes‘ Gangsterdrama „Road To Perdition“. Während Hanks für Spielberg wieder in seine Paraderolle schlüpfte, stellte er sich für Mendes einer neuen Herausforderung: als kalter Anti-Held, der seinen Lebensunterhalt durch das Töten von Menschen bestreitet. Anfangs wirkt das noch wie eine Fehlentscheidung beim Casting, weil man Hanks eigentlich gar nicht so recht als kaltblütigen Killer akzeptieren will, aber dann muss man schon bald einsehen, dass Hanks auch in der für ihn absolut untypischen Rolle auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. Selbst in den Momenten, in denen Sullivan mit kühler Präzision seine Opfer eliminiert, sehen wir in ihm auch einen verzweifelten und unsicheren Mann, der sich dem Konflikt zwischen seiner Profession und seiner Rolle als Vater schmerzlich bewusst ist. So gut spielt er den vielschichtigen Killer, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass wir Hanks seitdem nicht noch öfter in solch ambivalenten Rollen zu sehen bekommen haben.