Platz 6: „Captain Phillips“
Selten sah man ihn so verdrießlich und unaufgeregt wie in Paul Greengrass' mitreißenden Survival-Thriller „Captain Phillips“, in dem Tom Hanks die Titelrolle spielt. Obwohl Hanks hier einen Mann verkörpert, zu dem man zur Abwechslung mal nicht aufgrund seiner charismatischen Jedermann-Natur sofort einen Draht entwickelt, ist er dennoch ungemein einnehmend und überzeugend. Grund dafür ist seine minutiöse Darbietung des physischen wie emotionalen Kollaps einer Person, die es gewohnt ist, alles unter Kontrolle zu haben. So wehrlos und verzweifelt wie in den letzten Szenen seiner Geiselnahme sah man Hanks selten. Den emotionalen Höhepunkt bildet die finale Sequenz, in der Phillips nach seiner Rettung durch die US Navy völlig zusammenbricht und schluchzend die Fragen einer Sanitäterin (die im Übrigen von einer echten Sanitäterin der US Navy gespielt wird) beantwortet. Allein für diese sehr authentische und zutiefst mitreißende Performance hätte Hanks zumindest eine Oscarnominierung verdient gehabt!