Bereits Anfang Oktober 2015 berichteten wir, dass Norma Sutcliffe und Gerald R. Helfrich, die seit 1987 die Eigentümer des Hauses sind, dessen Geschichte im Horrorfilm „Conjuring – Die Heimsuchung“ eine wichtige Rolle spielt, Klage gegen den Filmverleih Warner erhoben haben. Sie fühlen sich durch Fans des Films belästigt, die ihr Haus belagern und auf das Grundstück eindringen. Das Paar sei Androhungen körperlicher Gewalt ausgesetzt, habe schlaflose Nächte und sorge sich, dass einer der vielen Eindringlinge einen Akt der Zerstörung oder Gewalt begehe, hieß es damals bereits.
Warner werfen die Hauseigentümer dabei „Anstiftung zum Hausfriedensbruch“ vor und verlangen nicht genau spezifizierten Schadenersatz. Unklar war bislang, wie sie den Vorwurf der Anstiftung begründeten und wie genau sich ihr Geldverlangen zusammensetzt. Dies führten sie nun weiter aus.
Wie Fox News berichtet, wirft man Warner zum einen vor, dass das Studio das Ehepaar zu keinem Zeitpunkt im Vorfeld der Produktion kontaktiert und darüber informiert habe, dass man einen Film über die Geschehnisse drehe, die sich angeblich früher in ihrem Heim zugetragen haben. Zudem wird Warner vorgeworfen, dass die realen Namen der vorherigen Eigentümer benutzt wurden und es so den Fans einfach gemacht wurde, das reale Haus hinter der Geschichte zu finden. Diese bewusst eingebaute Möglichkeit, das reale Haus zu finden, ist wohl die Grundlage des Anstiftungsvorwurfs.
Von Warner verlange man nun, dass das Studio die Kosten für die Errichtung eines Sicherheitssystems übernehme, mit dem ungebetene Gäste vom Grundstück ferngehalten werden können. Hierzu solle zuerst auf Kosten des Studios ein umfassender Sicherheitsplan ausgearbeitet werden. Die Eigentümer selbst konnten bislang nur Warnschilder aufstellen, die aber zu keiner Verbesserung geführt hätten. Schadenersatz verlange man zudem zusätzlich für die bisherigen Beeinträchtigungen des eigenen Lebens. Dabei verweisen die beiden Kläger auf zahlreiche Videos, die sich online finden lassen, in denen Eindringlinge sich dabei filmen, wie sie das Haus aufsuchen. Dazu führen sie aus, dass gerade nachts immer wieder Fans durch die Fenster in das Haus schauen und so ihren Schlaf stören.
Neben Warner und Regisseur James Wan verklagt das Eigentümer-Paar in dem Verfahren übrigens auch über 500 weitere Personen, die sie entweder als Eindringlinge auf ihrem Grundstück identifizieren konnten oder die YouTube-Videos solcher unerlaubter „Hausbesichtigungen“ veröffentlich haben.
In „Conjuring - Die Heimsuchung“ geht es um ein Ehepaar, das in ein neues Haus auf dem Land zieht und bald feststellen muss, dass ihr neues Heim von unheimlichen Mächten besessen ist. Die Geschichte soll angeblich auf wahren Vorfällen basieren, die sich in der Realität in dem Haus abgespielt haben sollen, das die beiden Kläger heute bewohnen. Die Fans pilgern folglich nicht zum Drehort des Films, sondern zu dem Schauplatz, an dem es angeblich wirklich einmal gespukt hat.
Derweil laufen bereits die Dreharbeiten zur Fortsetzung „Conjuring 2“. Von Warner gibt es bislang keine Stellungnahme zu den Details der Klage. Laut Fox News teilte ein Sprecher des Unternehmens nur mit, dass man die Klage selbst noch nicht gesehen habe.