Im Juli 2015 wurde neu gewürfelt: Spielehersteller Hasbro und Filmstudio Lionsgate taten sich zusammen, einen lange geplanten „Monopoly“-Kinofilm endlich umzusetzen. Drehbuchautor Andrew Niccol, er inszenierte z. B. „In Time – Deine Zeit läuft ab“ und schrieb „Die Truman Show“, wurde verpflichtet, ein neues Skript zu erarbeiten. Konzipiert ist diese „Monopoly“-Umsetzung als Kinder- und Familienfilm, in dem ein Junge von der Badstraße hinaus in die Welt geht, um ordentlich Geld zu machen, wobei „Zufall und Gemeinschaft“ (in Anspielung auf die Ereignis- und Gemeinschaftskarten) eine große Rolle spielen. Wie nun durch Deadline bekannt wurde, ist ein weiteres „Monopoly“-Filmprojekt in früher Entwicklung, allerdings mit einem anderen Ansatz: Das Studio Big Beach („Little Miss Sunshine“) und der Drehbuchautor Howard A. Rodman („Joe Gould's Secret“) wollen erzählen, wie und warum „Monopoly“ erfunden wurde – als Kritik an Monopolbildung und gierigen Vermietern nämlich.
Howard A. Rodman greift für seinen unbetitelten „Monopoly“-Film auf zwei Quellen zurück: auf Mary Pilons Bestseller „The Monopolists: Obsession, Fury, and the Scandal Behind the World’s Favorite Board Game“ und auf Ralph Anspachs „The Billion Dollar Monopoly (R) Swindle“.
Mary Pilon führt in ihrem Sachbuch aus, wie die Stenographin Elizabeth Magie Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Spiel „The Landlords Game“ den Vorläufer zu Monopoly erfand. Ironisch: Magie ging es darum, vor den Folgen von Monopolbildungen zu warnen und sie verkaufte ihre Idee für 500 Dollar – etwa 30 Jahre später erschien dann der Welterfolg „Monopoly“. In „The Billion Dollar Monopoly (R) Swindle“, der anderen Vorlage für den neuen „Monopoly“-Film, wird beschrieben, wie der Wirtschaftsprofessor Ralph Anspach ein Gegenspiel zu „Monopoly“ erfand, „Anti-Monopoly“, das erstmals in den 1970ern veröffentlicht wurde – und Anspach einen langen Rechtsstreit mit der Spielzeugfirma Parker Brothers einbrachte.
Die „Big Beach“-Produzenten Marc Turtletaub und Peter Saraf versprechen, mit ihrem „Monopoly“-Film eine „unerwartete Entstehungsgeschichte“ zu zeigen (via Deadline). Ihre Produzentenkollegin Diane Nabatoff kündigt an: „Niemand wird das ‚Monopoly‘-Brett danach so sehen können wie zuvor.“