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    Der FILMSTARTS-Familientipp zum Wochenende: "Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest"

    In seiner 14-täglichen FILMSTARTS-Kolumne macht Rochus Wolff Vorschläge für den nächsten Familien-Filmabend - und zwar nicht nur aus der Perspektive eines Filmkritikers, sondern vor allem auch mit seiner Erfahrung als zweifacher Familienvater.

    Magie und Action im Tal der Elfen

    Disney

    Ich muss gleich zu Beginn gestehen: Bisher sind die „Tinkerbell“-Abenteuer an mir vorübergegangen, weil ich aus der Ferne immer den Eindruck hatte, sie bewegten sich qualitativ und inhaltlich auf einem ähnlichen Niveau wie die grauenhaften Filme, mit denen sich Disney unter dem „Barbie“-Label an eine ähnliche Zielgruppe richtet. Und natürlich gibt es da auch ein paar auffällige Gemeinsamkeiten: So erinnert die Körperform der Disney-Elfen stark an die ikonischen Mattel-Puppen mit ihren unnatürlich schmalen Taillen. Aber wo die Protagonistinnen in den „Barbie“-Filmen Konflikte auf dem Niveau schlechter amerikanischer Highschool-Streifen verhandeln, sind die „Tinkerbell“-Elfen ungleich erwachsener.

    Disney

    Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, stehen in den „Tinkerbell“-Filmen auch andere Feen im Zentrum. „Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest“ (gerade auf DVD und Blu-ray erschienen) handelt vor allem von der Tierfee Emily, deren Aufgabe es ist, sich um das Wohl von Tieren zu kümmern und auch neue Arten zu erforschen. Ihr Interesse selbst an möglicherweise gefährlichen Kreaturen sorgt dabei geradezu zwangsläufig für Konflikte mit der Wächterin Nyx, die für die Sicherheit im Tal der Elfen verantwortlich ist. Als Emily in einer Höhle das geheimnisvolle Nimmerbiest findet, von dem auch eine alte Prophezeiung vage handelt, stellt sich deshalb sofort die Frage: Ist das Nimmerbiest ein freundliches Wesen – oder droht hier womöglich das Ende aller Elfen?

    Disney

    Dieser Konflikt zwischen Emily und Nyx verhandelt natürlich auch eine grundsätzliche Haltung zur Welt: Soll man etwas Neuem oder Fremdem besser mit Angst oder Neugier begegnen? Ist die Sicherheit wichtiger als die Chancen, die eine neue Entdeckung möglicherweise böte? Dabei wird angenehmerweise darauf verzichtet, eine der beiden Sichtweisen als „falsch“ abzustempeln, stattdessen vertreten beide Feen verständliche Argumente, die ihrer jeweiligen Profession entsprechen: Für die Wächterin geht nichts über ihr Pflichtbewusstsein, während die Tierfee ein wissenschaftliches (und zugleich mitfühlendes) Interesse am Unbekannten an den Tag legt.

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    Insofern ist der sechste „Tinkerbell“-Film mit seiner konzentriert erzählten Geschichte und der soliden Animation auf keine Fall gefühllos am Fließband produzierte Dutzendware. Stattdessen ist er mit einer Prise Magie, gut dosierter Action und – natürlich – einem Happy End für Kinder ab acht Jahren klar sehenswert. Und die sehen dann vermutlich auch gerne darüber hinweg, dass die Synchronisation – gerade bei den auf Deutsch sehr schmalzig geratenen Songs – leider einige Schwächen hat.

    Rochus Wolff, Jahrgang 1973, ist freier Journalist und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Grundschulalter in Berlin. Sein Arbeitsschwerpunkt ist der Kinder- und Jugendfilm; seit Januar 2013 hält er in dem von ihm gegründeten Kinderfilmblog nach dem schönen, guten und wahren Kinderkino Ausschau.

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