Platz 6: „Solaris“ (Russland 1972)
Sieht man zum ersten Mal einen Film aus dem Oeuvre Andrej Tarkowskijs, befindet man sich schnell in einer ähnlichen Lage wie die Astronauten, die den Planeten Solaris erforschen sollen: Man steht vor einem Rätsel, das es zu verstehen gilt. Mit trickreichen, visionären Bildern des Weltalls, von Raumschiffen und Raumfahrten kann „Solaris“ nicht dienen, will dies aber auch gar nicht. Tarkowskij hat sehr früh zu einer ausgereiften Filmsprache gefunden, der er im Lauf der sieben Langfilme, die unter seiner Regie entstanden, treu geblieben ist. Konkret bedeutet das, dass der Zuschauer gefordert ist, Zusammenhänge selbst herzustellen und Bedeutung selbst zu konstruieren.