Der Dieb „Aladdin“ möchte sich die schönste Frau des Landes angeln. Da diese allerdings die (minderjährige) Tochter des Sultans ist, muss er schon etwas dicker auftragen, um den Vater der Angebeteten zu überzeugen, der sie an den nächstbesten, aber zahlungsfähigen Herrscher verschachern will. Zum Glück hilft der Dschinni dabei, die oberflächliche Fassade aufzubauen – und mit der Devise „verzichte auf die Wahrheit, solange du alle blenden kannst“ schnappt sich Aladdin schließlich das Mädchen. Die verwöhnte Prinzessin, die von ihrem Leben im goldenen Käfig absolut gelangweilt ist, wirft ihre Ansichten über weibliche Selbstbestimmung gerne über Bord, wenn denn der Verehrer einen fliegenden Teppich besitzt und hübsch anzusehen ist...
So banal klingt das Märchen aus Tausendundeine Nacht, wenn die sarkastischen Screen Junkies zuschlagen und hinter Aladdins Blendwerk blicken. Über die rassistische, klischeebehaftete Darstellung des arabischen Königreiches und die fragwürdigen Werte, die den Kindern vermittelt werden (stehlen und lügen geht in Ordnung, solange der Zweck die Mittel heiligt...), kann man während einer der langen Pinkelpau... ähm Lieder nachdenken.
Doch selbst die abgebrühten Screen Junkies kennen Grenzen: Robin Williams in seiner unvergessenen (Sprech-)Rolle des ewig sabbelnden Dschinni wird Tribut gezollt. Ein anderer Darsteller wird ihm nur schwer das Wasser reichen können, insofern muss sich Disney bei der geplanten Realverfilmung über den Dschinni und wie er in die Flasche kam richtig anstrengen …