Platz 1: „Fight Club“
(David Fincher, USA 1999)
Als David Fincher 1999 den drei Jahre zuvor erschienenen und bis dato recht unbekannten Roman „Fight Club“ von Chuck Palahniuk verfilmte, stieß sein innovatives Werk nicht gerade auf ungeteilte Meinungen: Während einige den sozialkritischen Thriller zum „instant classic“ erkoren, bezeichneten ihn andere lediglich als „macho porn“. In „Fight Club“ dreht sich alles um einen namen- und schlaflosen Protagonisten (Edward Norton), dessen von Routine und Konsum zerfressenes Leben eine drastische Wendung nimmt, als er auf den anarchistischen Tyler Durden (Brad Pitt) trifft. Das ungleiche Duo zieht darauf hin nicht nur in ein heruntergekommenes Haus, sondern gründet auch den Fight Club - eine Gruppierung, in der sich nachts Menschen aus jeder Gesellschaftsschicht „kollegial“ die Gesichter einschlagen. Die Situation eskaliert jedoch, als sich aus dem immer populärer werdenden „Fight Club“ eine geheime Terrorgruppe entwickelt, die unter der Leitung von Tyler Durden zu stehen scheint...
Was David Fincher in „Fight Club“ im Minutentakt für Ideen präsentiert, ist einfach nur sensationell: etwa die hervorragend inszenierten Kamerafahrten, das Spiel mit geschickt platzierten Schärfentiefen oder die erste Wohnung des Protagonisten, die wie ein IKEA-Katalog dargestellt wird. Neben all den kreativen Einfällen schafft es Fincher zudem, den Spannungsbogen bis ins Unerträgliche zu steigern. Bis der Zuschauer im fulminanten Finale die Auflösung der Terroraktionen und des chaotischen Lebens des Protagonisten erfährt, vergehen 139 spannende, brutale, zynische und enorm kreativ gestaltete Filmminuten, die dem Film zurecht Kultstatus verliehen.