Platz 8: „Reservoir Dogs“
(Quentin Tarantino, USA 1992)
Quentins Tarantinos Regiedebüt war kein Paukenschlag, der ihn mit einem Schlag ins Pantheon der Regielegenden beförderte. Das gelang ihm erst mit seinem legendären Zweitling „Pulp Fiction“. „Reservoir Dogs“ gleicht eher einem wohlplatzierten Stich ins Herz mit einem rostigen Stilett. Wo er später immer öfter zu ausladender Länge neigte, hat dieser fiese kleine Reißer über eine Gruppe schwerer Jungs (darunter Harvey Keitel, Tim Roth, und Steve Buscemi), die sich nach einem misslungenen Überfall auf einen Juwelier gegenseitig zerfleischen, kein Gramm Fett am Leibe und kommt mit äußerster Konsequenz auf den Punkt.
Schon früh zeigte sich Tarantinos Talent für knackig-abwegige Dialoge, die hängen bleiben wie ein Lieblingssong, und sein sicheres Händchen bei der Schauspielführung, die später zu seinem Markenzeichen werden sollten. Auch sein Ruf als Gewaltästhet und Musikfan zeichnet sich hier in einer denkwürdig schrecklichen Szene ab, wenn der sadistische Killer Mr. Blonde (Michael Madsen) einen gefesselten Polizisten zu den Klängen des urigen „Stuck in the Middle with you“ malträtiert.