Platz 13: „El Topo“
(Alejandro Jodorowsky, Mexiko 1970)
Der chilenische Kultregisseur Alejandro Jodorowsky scheute sich wahrhaftig nicht, seine zutiefst surrealistischen Filme mit einer Vielzahl grotesker Charaktere und verstörenden Bildern zu schmücken. Sein Debüt „El Topo“, bei dem Jodorowsky nicht nur Drehbuch und Regie übernahm, sondern gleich noch in die Hauptrolle schlüpfte, ist schlichtweg ein unfassbar intensives Filmerlebnis. Mit seinem siebenjährigen Sohn Brontis (Brontis Jodorowsky) stapft der in schwarz gekleidete Revolverheld El Topo durch die Wüste. Schon bald entdecken sie ein Dorf, das offensichtlich von Banditen zerstört und dessen Einwohner getötet wurden. El Topo beschließt, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen - und gerät damit in einen albtraumhaften Strudel der Gewalt...
So faszinierend genial „El Topo“ auch ist, zart besaitete Gemüter sollten um ihn einen großen Bogen machen. Neben den abnormalen Gestalten dieser Westernwelt, in denen sich geistesgestörte Vergewaltiger, fettleibige Sadisten und missgestaltete Zwerge tummeln, spielt vor allem die Gewalt eine maßgebliche Rolle. Diese Bilder fallen ausgesprochen drastisch aus, jedoch verkommen sie bei Jodorowskys Meisterwerk niemals zum Selbstzweck, sondern dienen stets der verstörenden, bitterbösen Geschichte.