The Wild Bunch
Als der klassische Western im Verlauf der 60er Jahre immer häufiger gegen den Italo-Western an den internationalen Kinokassen den Kürzeren zog, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die ersten US-amerikanischen Regisseure auf den Zug aufspringen würden. Das bekannteste Beispiel für diese neue Welle von US-amerikanischen Anti-Western ist „The Wild Bunch“ von Sam Peckinpah, dem Western-Regisseur der „New Hollywood“-Ära. Bevor Peckinpah mit Anti- bzw. Neo-Western wie „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ oder „Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia“ die Gemüter der Kritiker erregte, schockte er seine Zuschauer zunächst mit „The Wild Bunch“, der insbesondere durch seine Darstellung brutaler Gewaltszenen neue Genrepfade beschritt. Am deutlichsten wird dies in dem ebenso blutigen wie bleihaltigen Finale, in dem das titelgebende Dutzend in quälend langen Zeitlupensequenzen von einer Garnison mexikanischer Soldaten regelrecht zerfetzt wird. Ein ähnliches Finale gab es übrigens zwei Jahre zuvor auch in Arthur Penns Gangsterfilms „Bonnie und Clyde“, der ebenfalls deutliche Parallelen zum Westerngenre aufweist.