Platz 4: „Paris, Texas“
(Wim Wenders, Frankreich/USA/Deutschland 1984)
Mit seinem in den Vereinigten Staaten gedrehten Drama „Paris, Texas“ vereint der deutsche Regisseur Wim Wenders auf idealtypische Weise das amerikanische Genrekino mit dem europäischen Autorenfilm. Das „Paris“ im Titel bezeichnet nicht etwa die Hauptstadt Frankreichs, sondern ein kleines Kaff im texanischen Nirgendwo. Der Film ist ein Road Movie der bewusst entschleunigten Art. „Paris, Texas“ zeigt die Suche des einsamen und verzweifelten Travis (Harry Dean Stanton) nach seinem Sohn und dessen Mutter (Nastassja Kinski), die er beide seit Jahren aus den Augen verloren hat. Die Sensationen sind in diesem ungewöhnlich poetischen Film zumeist innerer Natur. Die Weite und Kargheit der texanischen Landschaft spiegeln Travis‘ innere Verlorenheit. „Paris, Texas“ ist einer der feinfühligsten und schönsten Filme der 80er Jahre.