Der neue TV-Teaser zu „Jurassic World“ trägt den Titel „Nightmares are born“ und tatsächlich schlüpft hier gerade ein fieser kleiner Dino aus seinem Ei, während seine bereits erwachsenen Kollegen den Menschen im Vergnügungspark die Hölle heißmachen. Mehr davon gibt es ab dem 11. Juni 2015 im Kino zu sehen. Während die Kinogänger gespannt warten, ob „Jurassic World“ an Steven Spielbergs „Jurassic Park“ heranreicht und einige Zuschauer von der Weltpremiere des Action-Abenteuers in Paris bereits zumeist begeistert twitterten, gab es allerdings auch schon offene Kritik an Colin Trevorrows Film, zumindest an einer konkreten Szene. „Avengers“-Regisseur Joss Whedon nannte eine vorab veröffentlichte Szene – die ihr im Anschluss an diese Nachricht noch einmal sehen könnt - per Twitter „sexistisch“, auch wenn er es später bereute, diese Meinung, zu der er weiterhin stehe, öffentlich gemacht zu haben. Nun reagierte Trevorrow auf diesen Vorwurf.
In besagter Szene ist zu sehen, wie die von Bryce Dallas Howard und Chris Pratt dargestellten Figuren sich über den Park unterhalten und dabei ein wenig flirten. Whedon nannte die Darstellung der Figuren so sexistisch wie in den 70er Jahren, sie sei vollkommen steif, er ein lebendiger Anpacker. Von Bad Taste wurde Trevorrow nun nach seiner Meinung zu Whedons Kritik gefragt. Der Regisseur antwortete, er könne diese sogar etwas nachvollziehen: „Es hat mich nicht gestört, was er über den Film gesagt hat, und um ehrlich zu sein, kann ich ihm da auch nicht völlig widersprechen.“ Trevorrow führte weiter aus, dass er die Entscheidung Universals, ausgerechnet diese Szene zur Bewerbung des Films im Vorfeld zu veröffentlichen, nicht ganz nachvollziehen könne. Denn aus dem Kontext gerissen könne man sie tatsächlich falsch verstehen.
Trevorrow: „Ich frage mich, warum Universal einen Ausschnitt wie diesen gewählt hat, der eine isolierte Situation in einem Film zeigt, der eine interne Logik hat. Am Beginn davon stehen Figuren, die beinahe Archetypen, Stereotypen sind, und dann im Verlauf der Geschichte dekonstruiert werden.“ Außerdem erklärte der Filmemacher, wie er die Figur der Claire (Bryce Dallas Howard) in seinem Film und Frauenfiguren generell sieht: „Die wirkliche Hauptfigur in dem Film ist Claire und im Verlauf des Films lernen wir ihre Weiblichkeit kennen und schätzen. Es braucht keine weibliche Figur, die alles so macht wie eine männliche Figur, denn das ist es nicht, was interessante Frauenfiguren in meinen Augen ausmacht.“ Trevorrow ergänzte, er habe mit seiner Hauptdarstellerin im Vorfeld viel über diese Konzepte und Aspekte ihrer Figur gesprochen.
Auch Bryce Dallas Howard äußerte sich in einem Interview mit der Huffington Post zu diesem Thema und nannte das Marketing für einen Film „verzwickt“, da man Material ohne den Kontext veröffentlichen müsse. Sie hoffe sehr, dass Joss Whedon den Film am Ende mögen wird, da sie selbst ein Fan von Whedon sei. Denn der Film sei überhaupt nicht so, wie es in dieser betreffenden Szene scheint, aber schließlich müsse man jedem erlauben, sich seine eigene Meinung zu bilden. Wie sich die Figuren nun tatsächlich entwickeln, davon können wir uns ab dem 11. Juni 2015 im Kino selbst ein Bild machen.