(Melvin Van Peebles, USA 1971)
Darum geht’s:
Der Schwarze Sweetback (Melvin Van Peebles) verdient sein Geld als Star von Sex-Shows in einem Bordell, bis er eines Tages unter einem zweifelhaften Vorwand verhaftet wird. Auf dem Weg zum Revier kommt es zu einem Handgemenge, bei dem Sweetback die Polizisten bewusstlos schlägt. So bleibt ihm als einziger Ausweg nur noch die Flucht…
Die Guerilla-Methode:
Als kein Studio seinen Film produzieren wollte, steckte Drehbuchautor und Regisseur Melvin Van Peebles kurzerhand sein eigenes Geld (+ ein 50.000-Dollar-Kredit von Bill Cosby) in die Produktion. Zudem übernahm er auch noch selbst die Hauptrolle, weil alle anderen geeigneten Schauspieler darauf bestanden, dass Sweetback mehr Dialoge haben sollte.
Aber damit nicht genug: Weil auch kein Geld für Stuntleute zur Verfügung stand, sprang Van Peebles auch hier in die Bresche – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! So sprang er etwa gleich neun Mal von einer Brücke, bis der Stunt perfekt im Kasten war. Zudem mussten für einen Dreh angeheuerte Mitglieder der Rockerbande Hells Angels schließlich mit gezückten Gewehren dazu gezwungen werden, ihren Vertrag einzuhalten.
Mangels Alternativen drehte Van Peebles übrigens nicht nur seine Stunts, sondern auch alle seine Sexszenen selbst – und in denen wurde auch nichts simuliert! Als Belohnung für so viel Einsatz holte er sich direkt einen Tripper – wofür er aber zumindest eine Entschädigung der Director’s Guild of America erhielt, weil es sich ja schließlich um einen Arbeitsunfall handelte. Tja, selbst ist der Mann!