Platz 2
„Scarface" (Brian De Palma, USA 1983)
„Say hello to my little friend!“
Die Nase voller Koks, das Sturmgewehr im Anschlag und ein Mundwerk, das mit dem schönsten kubanischen Akzent Flüche im Sekundentakt rausballert – nach Michael Corleone aus „Der Pate“ schenkte uns Al Pacino mit Tony Montana direkt die nächste ikonische Figur seiner Karriere. Es ist ganz allein seiner überwältigenden, proletenhaften Präsenz, seinem Slang und seiner Furchtlosigkeit geschuldet, dass die Geschichte um einen kubanischen Einwanderer, der es vom Tellerwäscher zum Boss eines Drogenimperiums schafft, zum Ereignis wird. Das Remake des gleichnamigen Klassikers von 1932 avancierte nach seiner Veröffentlichung zum enorm einflussreichen Kultfilm – so lässt sich etwa seit den späten Achtzigern die internationale HipHop-Szene immer wieder vom Film und insbesondere von Pacinos Performance inspirieren (was auf späteren DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen auch in Form eines eigenen Featurettes aufgegriffen wird). Tony Montana hat so bis heute nichts von seiner Faszination verloren – das sieht übrigens auch James Franco in „Spring Breakers“ so, immerhin hat seine Figur Alien „Scarface“ in Dauerschleife laufen.