Mit seiner Hauptrolle in "Plan 9 from Outer Space" hat sich Gregory Walcott ein eigenwilliges Trash-Denkmal gesetzt, gebührt dem Sci-Fi-Streifen doch die zweifelhafte Ehre, zu den schlechtesten Filmen der Geschichte zu zählen, wenn auch er zu einem schrägen Kultfilm avancierte. Nun ist der Schauspieler am 20. März 2015 im Alter von 87 Jahren in seinem Zuhause in Los Angeles gestorben.
Gregory Walcott wurde am 13. Januar 1928 als Bernard Wasdon Mattox geboren. Erste Schauspielerfahrungen sammelte er zu Beginn der 1950er Jahre. Im Jahr 1955 drehte er das Zweiter-Weltkrieg-Drama "Battle Cry", während er noch bei beim Militär gedient hatte. In den Jahren danach folgten Auftritte in weiteren Kriegsfilmen, etwa im Henry-Fonda-Drama "Keine Zeit für Heldentum" und "Der Außenseiter", aber auch in zahlreichen Fernsehserien war er zu sehen.
In "Plan 9 from Outer Space" spielte er im Jahre 1959 den Piloten Jeff Trent. Der Film von Ed Wood, in dem Walcott neben Bela Lugosi zu sehen war, hängt bis heute der Ruf als schlechtester Film aller Zeiten an. In den folgenden Jahren hat Walcott sich wiederholt von dem Projekt distanziert, obwohl es sich mit der Zeit zu einem schrägen Kultfilm mauserte, "den man gesehen haben muss - und sei es bloß, um glauben zu können, dass er existiert" (heißt es in unserer 0,5-Sterne-Kritik). "Ich habe so viele großartige Filme gemacht und arbeitete mit so tollen Regisseuren, dass ich mit diesem Stück Dreck nicht identifiziert werden wollte", sagte er in einem Interview mit dem Filmax Magazine aus dem Jahre 1988.
Das "Ed Wood"-Biopic von Tim Burton aus dem Jahr 1994 beehrte er dennoch mit einem Cameo-Auftritt in der Rolle eines potenziellen Geldgebers und hatte darin seinen letzten Auftritt vor der Kamera. Später schien er sich schließlich auch mit seiner Rolle in "Plan 9 from Outer Space" arrangiert zu haben, wie er in einem Interview mit der LA Times durchblicken ließ: "Es ist doch besser, durch etwas in Erinnerung zu bleiben als durch Nichts, oder?"
Doch nicht nur durch sein Mitwirken in "Plan 9 from Outer Space" bleibt Walcott unvergessen, auch verbanden ihn zahlreiche Kollaborationen mit Clint Eastwood, mit dem er erstmals bei der CBS-Serie "Tausend Meilen Staub" vor der Kamera stand. Darauf folgten noch weitere Projekte. Auch war er in den Fernsehwestern "Bonanza" und "Maverick" zu sehen.
Walcotts Tod hat sein Sohn Todd Mattox via Facebook publik gemacht, wo er über seinen Vater schrieb: "Wir haben heute Abschied von meinem Vater genommen. Er hat sein Leben damit verbracht, Leute glücklich zu machen."