Die besten Animationsfilme – Platz 10:
Der König der Löwen (1994)
Regie: Roger Allers, Rob Minkoff
Wenn es einen legitimen Nachfolger des Über-Klassikers „Das Dschungelbuch“ gibt, dann ist es „Der König der Löwen“ von Roger Allers und Rob Minkoff. Zugleich steht dieser aber auch für ein echtes Novum. Erstmals bezogen sich die Autoren einer abendfüllenden Disney-Zeichentrickgeschichte nicht auf eine bereits existierende Vorlage, sondern setzten auf komplett frische, neue Ideen. Und so gelingt der Sprung zum Klassiker wieder einmal über die Figuren und über eine liebevoll erzählte Geschichte: Der Löwenjunge Simba wird als Nachfolger des gerechten Herrschers Mufasa geboren, doch das ruft die Eifersucht von Mufasas Bruder Scar hervor. Was als harmlose, kindgerechte Unterhaltung beginnt, mündet in ein bewegendes Zeichentrick-Drama der Extraklasse.
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Auch musikalisch traf „Der König der Löwen“, in diesem Punkt ebenfalls ähnlich erfolgreich wie „Das Dschungelbuch“, den Nerv der Zeit. Die Kompositionen von Hans Zimmer sowie die Songs von Elton John und Tim Rice haben echte Ohrwurm-Qualitäten, der Hit „Can You Feel The Love Tonight“ wurde genau wie Zimmer mit einem Oscar ausgezeichnet. Mittlerweile liegt „Der König der Löwen“ auch in einer 3D-Konvertierung vor, die Ende 2011 auch in den deutschen Kinos lief. Ein Meisterwerk.
Die besten Animationsfilme – Platz 9:
Ghost In The Shell (1995)
Regie: Mamoru Oshii
Kult-Sci-Fi-Autor Philip K. Dick, der unter anderem die Vorlagen zu „Blade Runner“, „Total Recall“ und „Minority Report“ lieferte, hätte seine wahre Freude an diesem philosophischen Anime-Kleinod aus dem Jahre 1995 gehabt. Ein weiblicher Cyborg, der für den Staat bei besonders brenzligen Einsätzen arbeitet, muss sich hier mit einer Identitätskrise auseinandersetzen. Für das alte „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ bleibt dabei jedoch kaum Zeit, denn neben der Suche nach dem Geist in der Muschel und der Seele in den Schaltkreisen der Heldin Motoko gibt es hier auch reichlich unterkühlt stilisierte Science-Fiction-Action, stahlblaue Cyberpunk-Ästhetik und einen wundervollen Soundtrack von Kenji Kawai.
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Die größte Qualität des Films dürfte jedoch das erzählerische Talent von Regisseur Mamoru Oshii sein, der hier stets den Überblick behält, das Gleichgewicht zwischen Stil und Story, Action und Figuren wahrt und das komplexe Werk in 80 packenden Minuten über die Ziellinie bringt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man „Ghost In The Shell“ als techno-psychedelischen Trip-Film oder einfach als straighten Thriller sehen will: Beides funktioniert vorzüglich.
Die besten Animationsfilme – Platz 8:
Ratatouille (2007)
Regie: Brad Bird
Eine kleine Landratte kocht Paris auf! Mit ihrer extravaganten Hauptfigur haben die kreativen Köpfe bei Pixar auf den ersten Blick eine durchaus riskante Wahl getroffen. Aber Rémy, dieser Nager, der als Gourmetkoch in der französischen Metropole Karriere macht, ist so süß und knuffig, dass sämtliche Ressentiments gegenüber den Gossenrackern schnell null und nichtig sind.
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„Ratatouille“ ist technisch gewohnt perfekt, aber zum modernen Klassiker wird das turbulente Animationsabenteuer durch andere, zeitlose Qualitäten: viele überaus charmante Figuren und eine tolle Geschichte. „Ratatouille“ ist einfach perfekt erzählt, perfekt inszeniert und perfekt animiert! Wieder einmal verbinden die Pixar-Magier die Welten der Kinder und Erwachsenen so filigran, dass einfach jeder auf seine Kosten kommt.
Die besten Animationsfilme – Platz 7:
Mein Nachbar Totoro (1988)
Regie: Hayao Miyazaki
Heute gilt „Mein Nachbar Totoro“ als eine der bedeutendsten Produktionen im Schaffen der legendären Ghibli-Studios. Die Silhouette des pelzigen Waldgeistes, der nur von Kindern gesehen werden kann, schmückt inzwischen sogar das allseits bekannte Logo der Animationsschmiede. Dabei glaubten die Produzenten einst gar nicht so recht an den Erfolg des nostalgischen Märchenstoffs und ließen „Mein Nachbar Totoro“ zuerst nur in Doppelprogrammen mit Isao Takahatas „Die letzten Glühwürmchen“ aufführen.
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Die Vorsicht war unbegründet. Sehr schnell konnte sich der entspannte Reigen einen Platz in den Herzen einer seitdem stetig wachsenden Fan-Schar sichern, die gar nicht genug bekommt von der Erzählung eines Sommers im ländlichen Japan, wo allerhand magische Wesen wie der kultige „Katzenbus“ ihr liebenswertes Unwesen treiben. Hayao Miyazakis mildes Märchen gleicht einem müßig-versponnenen Spaziergang ins Reich der kindlichen Fantasie – und er liegt damit näher an den Dramen seines Landsmanns Yasujirō Ozu („Die Reise nach Tokyo“) als am Kitsch von Onkel Walt aus Amerika.
Die besten Animationsfilme – Platz 6:
Bambi (1942)
Regie: David Hand
Begriffe wie Kitsch und Melodram werden häufig als Schmähungen für schlechten Geschmack, grell-bunte Überdeutlichkeit und das manipulative Spiel auf der Klaviatur der Gefühle benutzt. Die negative Verwendung der Begriffe liegt jedoch vor allem daran, dass beides nur zu oft schlecht umgesetzt wird. Richtig eingesetzt ergeben Kitsch und Melodram tränenreiche Meisterwerke wie David Hands „Bambi“, die auch abgebrühte Zyniker zu Tränen rühren und auch das härteste Herz erweichen. Alles was Walt-Disney-Produktionen über Jahrzehnte ausgezeichnet hat und was noch heute funktioniert, wurde bereits in diesem Klassiker von 1942 nahezu perfekt umgesetzt.
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Die Mischung von mehr oder weniger tragisch unterfütterten Familiengeschichten, lustigen Sidekicks, Zeichenkunst auf der Höhe der Zeit sowie mitreißender Musik zwischen großem Orchesterklang (Edward H. Plumb) und eingängigen Songs (Frank Churchill) wurde das Fundament, auf dem das große Animationsimperium erbaut wurde.
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