Die besten Animationsfilme – Platz 15:
Watership Down - Unten am Fluss (1978)
Regie: Martin Rosen
„Watership Down“, die Verfilmung von Richard Adams‘ Kultbuch „Unten am Fluss“, zählt zu den seriösen Tiergeschichten, die im Animationskino angesichts der ganzen niedlich-vermenschlichten Fauna nach Disney-Art oft ein wenig kurz kommen. Völlig zu Recht erfreuen sich die Abenteuer einer Gruppe Wildkaninchen, die vor der Zerstörung ihres Lebensraumes flieht und nach einer neuen Heimat sucht, noch immer großer Beliebtheit.
» "Watership Down - Unten am Fluss" bei Amazon*
Allein die vielschichtige Mythologie und Religionsgeschichte, die Adams für die Kaninchen um den mutigen Hazel und den hellseherisch begabten Fiver erdacht hat, ist bemerkenswert, und die stimmige Umsetzung der entbehrungsreichen Odyssee durch Regisseur Martin Rosen macht den emotionsgeladenen „Unten am Fluss“ zu einem Meisterwerk erwachsener Zeichentrickunterhaltung. Spätestens wenn in einer besonders bewegenden Szene Art Garfunkels „Bright Eyes“ erklingt, brechen alle emotionalen Dämme.
Die besten Animationsfilme – Platz 14:
Die Monster AG (2001)
Regie: Pete Docter
Albträume zu schaffen, ist vielleicht für einen gestandenen Superfiesling wie Freddie Krueger ein einfacher Job – für die mittleren Angestellten der „Monster AG“ jedoch eine echte Herausforderung, zumal die Kinder, die es hier zu erschrecken gilt, den Monstern oft mehr Angst machen als umgekehrt. Mit einer ebenso einfachen wie genialen Prämisse fiel der Startschuss für die vierte abendfüllende Pixar-Produktion.
» "Die Monster AG" bei Disney+*
Neben Pete Docter („Oben“) und Lee Unkrich („Toy Story 3“) nahm hier auch David Silverman, einer der kreativen Köpfe der „Simpsons“ auf einem der Regiestühle Platz. Bei einem solchen kreativen Dream Team an den Schaltern und Hebeln konnte nicht viel schief gehen. Ging es auch nicht. Die liebevolle Mär von der „Monster AG“ ist eine der komödiantischen Sternstunden unter den Pixar-Filmen. Da bleibt kein Auge trocken.
Die besten Animationsfilme – Platz 13:
Dumbo (1941)
Regie: Walt Disney, Ben Sharpsteen
Im Jahre 1942 konnte die amerikanische Bevölkerung, der das Trauma des wenige Monate zuvor erlebten Angriffs auf Pearl Harbor noch immer tief in den Knochen steckte und die nun unwiederbringlich in den Weltkrieg hineingezogen wurde, jede Ablenkung gebrauchen, die sich ihr bot. Sie fand sie unter anderem in diesem stilprägenden Disney-Klassiker. Das Leben mochte ernst sein, doch die traurig-rührende Story vom Elefanten mit den riesigen Ohren, seiner eingekerkerten Mutter, dem Mäuse-Sidekick Timothy und den versoffenen Krähen vermochte auch die trübsten Aussichten mit Charme, Humor und herzerwärmendem Kitsch aufzuhellen. Auch der Erfolg an den Kassen war nach der finanziellen Bauchlandung mit „Fantasia“ wieder groß und Musikdirektor Frank Churchill konnte sich zudem einen Oscar sichern.
» "Dumbo" bei Disney+*
Zwar lässt sich „Dumbo“ sein Alter durchaus ansehen (und die Darstellung der Krähen, die offen afro-amerikanische Karikaturen sind, ist ohne Frage rassistisch), aber dennoch bleibt er bis heute einer der ganz großen Klassiker aus der frühen, stilprägenden Disney-Blütezeit.
Die besten Animationsfilme – Platz 12:
Barfuß durch Hiroshima (1983)
Regie: Mori Masaki
Die Apokalypse hat in der japanischen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg einen besonderen Stellenwert. Von „Akira“ über den Manga-Meilenstein „Eden“ bis zu Takashi Miikes „Dead or Alive“ muss man mit einem Weltuntergang zu jeder Zeit rechnen. Während der große Feuersturm und der Untergang der Zivilisation in westlichen Vorstellungen oft eine religiöse Komponente haben und dem Ende aller Tage gleichkommen, weiß man in Japan aufgrund der Atomschläge in Hiroshima und Nagasaki, dass auch ein Weltuntergang nur eine Zäsur unter vielen ist. So wurden die nuklearen Angriffe nicht nur – bevorzugt in Science-Fiction-Erzählungen - indirekt zum Thema gemacht (so ist unter anderem „Godzilla“ eine deutliche Allegorie auf die Gefahren der atomaren Kriegsführung), sondern man hat sich in zahlreichen Werken auch der grausigen Realität der Atom-Apokalypse gewidmet.
» "Barfuß durch Hiroshima" bei Amazon*
Als einer der Meilensteine in der Geschichte der Aufarbeitung gilt Keiji Nakazawas autobiografisch gefärbter Manga „Barfuß durch Hiroshima“, in dem er das Leben des jungen Gen Nakaoka vor, während und nach dem Bombenabwurf schildert. Ähnlich legendär wie die Vorlage ist auch die Verfilmung von Mori Masaki aus den „Madhouse“-Anime-Studios, die hier ein absolut stilsicheres und in Form und Inhalt kongeniales Werk geschaffen haben. Masaki verklärt weder den Horror noch verschweigt er die Hoffnung. Sein Film zählt vollkommen zu Recht zu den Klassikern des Animes und des Antikriegsfilms.
Die besten Animationsfilme – Platz 11:
Prinzessin Mononoke (1997)
Regie: Hayao Miyazaki
Genrefreunde wissen längst, dass Ghibli-Produktionen weit mehr sind als bloß einfach gezeichnete Märchen für Kinder. In „Prinzessin Mononoke“ widmet sich Anime-Großmeister Hayao Myazaki dem menschlichen Raubbau an Mutter Natur - aber nicht etwa in Form einer abgedroschenen Öko-Besserwisserei. Vielmehr nähert er sich dem Thema behutsam und setzt dabei auf fernöstliche Mystik. Hier wimmelt es nur so von Waldgöttern, Dämonen, Geistern und Magie und doch sind es die menschlichen Figuren, die immer wieder knifflige Entscheidungen zu treffen haben und moralische Fangfragen beantworten müssen.
» "Prinzessin Mononoke" bei Amazon*
Myazaki verzichtet auf einen Sündenbock und zieht auch keine klare Grenze zwischen Gut und Böse, gerade dadurch wird er den Widersprüchen der menschlichen Natur gerecht. Sei es der androgyne Held Ashitaka, der dem Fluch eines Wildschweindämons entkommen will, die starke Madame Eboshi, die aufgrund ihres emanzipatorischen Pragmatismus ungewollt zur Schurkin wird, oder die wildwüchsige Titelheldin: Niemand ist hier nur gut oder nur böse. „Prinzessin Mononoke“ ist komplexe und dabei hochspannende Kino-Unterhaltung.
Weiter geht's auf der nächsten Seite mit den Plätzen 10 bis 6...
*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.