Platz 23
"Jahr 2022 - Die überleben wollen"
(Richard Fleischer, USA 1973)
Richard Fleischers sozialkritischer Dystopie „Jahr 2022… die überleben wollen“ gehört wohl zu den bedrückendsten Science-Fiction-Kriminalfilmen, die es jemals ins Kino geschafft haben. Im Jahr 2022 sind in der 40-Millionen-Einwohner-Metropole New York Wasser, Wohnraum und Nahrung zur Mangelware geworden. Inmitten des bedrückenden Großstadt-Wahnsinns versucht Polizist Robert Thorn (Charlton Heston) für Ordnung zu sorgen. Als er den Mord an einem einflussreichen Bürger untersuchen soll, stolpert der Gesetzeshüter über einige Ungereimtheiten, die den Ermittler an den Rand einer ungeheuren Regierungsverschwörung führen. Natürlich ist Richard Fleischers Endzeitfilm in erster Linie ein Sci-Fi-Kriminalfall, dennoch überzeugt „Jahr 2022… die überleben wollen“ weniger durch den eigentlichen Plot, sondern vielmehr durch Fleischers radikal düstere Zukunftsbilder, die auch über 40 Jahre nach der Erstaufführung weder an Aktualität noch an Schrecken eingebüßt haben. Wenn Menschen zum Inventar der Großkonzerne verkommen und wie Müll von den Straßen gekehrt werden, unverhohlener Raubbau an den natürlichen Ressourcen ohne jegliche Weitsicht getrieben wird und Themen wie Überbevölkerung, Klimawandel und Nahrungsknappheit die Schlagzeilen beherrschen, dann merkt man, dass das Jahr 2022 gar nicht mehr so fern erscheint.