Steven Soderberghs ("Traffic - Die Macht des Kartells ") Liebe zum Film drückt sich nicht nur in seinen fabelhaften Regiearbeiten aus, sondern auch in Projekten, bei denen er das Augenmerk auf das Bild an sich lenkt. So nahm er Anfang 2014 den Hitchcock-Klassiker "Psycho", setzte diesen mit dem Remake von 1998 zusammen und nannte das Resultat "Psychos". Dabei entfernte er bei dem Werk von Gus Van Sant weitestgehend die Farbe und schnitt immer wieder zwischen Szenen des Originals hin und her. Das daraus entstehende Mash-Up postete er danach auf seiner Homepage, wo interessierte Zuschauer es sich ansehen können.
Etwas ganz Ähnliches probierte er jetzt auch mit "Jäger des verlorenen Schatzes" von Steven Spielberg. Soderbergh wandelte den Film in schwarz-weiß um, entfernte die Tonspur und legte stattdessen Filmmusik von Trent Reznor und Atticus Ross über die Bilder. Ursprünglich wurde diese für David Finchers "The Social Network" und "Verblendung" geschrieben.
Auch die Umarbeitung des ersten Teils der "Indiana Jones"-Reihe kann man sich inklusive seines Kommentars auf Soderberghs Blog jetzt anschauen.
Ziel dieser Aktion sei es, die Inszenierung von Kamera und Schnitt hervorzuheben. So schreibt der Regisseur, dass er "der Meinung ist, dass ein Film auch mit ausgeschalteten Ton funktionieren sollte. Unter dieser Prämisse spielt die Inszenierung eine vorrangige Rolle." Um ein Verständnis für den Schnitt und die Kameraeinstellungen zu bekommen, soll man sich den Film ansehen und an nichts anderes als die Verwendung der Bilder denken. Ihm zumindest mache das Spaß.
Kein Wunder also, dass der Filmemacher für "Magic Mike XXL" den Regiestuhl verlässt und sich erstmals voll und ganz auf das Bedienen der Kamera und des Schnittpults beschränkt. Gleichzeitig ist auch seine Serie "The Knick" seit dem 9. August 2014 über Sky im englischsprachigen Originalton verfügbar. Soderbergh hat in den ersten beiden Episoden Regie geführt und ist sonst als Produzent beteiligt. Den Trailer findet ihr gleich im Anschluss.