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    "Wir haben unsere Nuklearwaffen selbst entwickelt": Nordkorea protestiert gegen neue britische TV-Serie

    Nordkorea legt sich erneut mit der Unterhaltungsindustrie an. Nach den Protesten gegen die Seth-Rogen-Komödie "The Interview" wird nun auch über die geplante britische TV-Serie "Opposite Number" gemotzt – allerdings mit überraschender Argumentation.

    Sony

    Dass Nordkorea über die Seth-Rogen-Komödie "The Interview" nicht erfreut ist, mag noch irgendwie nachvollziehbar erscheinen. Schließlich wollen dort zwei Unterhaltungs-Journalisten (gespielt von Rogen selbst sowie seinem Kumpel James Franco) den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un ermorden. Die Reaktion, in der verlangt wird, den Film zu stoppen und alles andere als "Kriegserklärung" bezeichnet wird, erscheint dagegen schon mehr als überzogen. Doch das ist nichts gegen Nordkoreas neueste Kritik an einer fiktiven Unterhaltungssendung.

    Diese richtet sich gegen die momentan vom britischen Sender Channel 4 geplante Action-Thriller-Serie "Opposite Number". Die zehnteilige Mini-Serie von Autor Matt Charman ("Our Zoo") soll damit anfangen, dass ein britischer Nuklear-Wissenschaftler von Nordkorea gefangen wird und dem Land helfen soll, ein Nuklearwaffenarsenal aufzubauen. Und genau hier liegt das Problem der nordkoreanischen Regierung. Dort scheint man es als Affront zu betrachten, dass der Eindruck erweckt wird, das stolze Nordkorea brauche Hilfe, um Nuklearwaffen zu entwickeln und zu bauen.

    In einer Stellungnahme (via Deadline) fordert die Regierung in Pyongyang daher den britischen Sender Channel 4 und die britische Regierung auf, das Projekt zu stoppen. Die geplante Serie sei eine "verschwörerische Charade, die ein falsches Bild Nordkoreas zeichne, weil sie auf eine Lüge basiere und den Eindruck erzeugen soll, dass das rein zu Verteidigungszwecken existierende nordkoreanische Nuklear-Waffen-Arsenal nur durch das illegale Stehlen von britische Technologie aufgebaut" worden sei. Dies sei natürlich falsch. Man fordere die britische Regierung daher auf, "solche reaktionären Filme, die geplant sind oder sich im Produktionsprozess befinden, ohne jede Verzögerung zu stoppen und die dafür Hauptverantwortlichen zu bestrafen." Nur so könnten die diplomatischen Beziehungen zwischen Nordkorea und Großbritannien weiter bestehen.

    In einer Stellungnahme gegenüber dem HollywoodReporter verwiesen die Verantwortlichen des Senders Channel 4 lediglich darauf, dass "Opposite Number" eine fiktive Serie sei, ohne auf die Vorwürfe aus Nordkorea weiter einzugehen. Autor Matt Charman, der jüngst auch für Steven Spielberg das Drehbuch zu einem noch unbetitelten Thriller aus der Zeit des Kalten Kriegs mit Tom Hanks in der Hauptrolle schrieb, soll wie geplant mit der Umsetzung der Serie weiter machen.

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