Platz 11
Frank Capra, USA 1944
Alte Filme sind langweilig, unspektakulär und handzahm, die schauspielerischen Leistungen zwar nicht schlecht, aber brav und zurückgenommen, die Dialoge farblos und züchtig – so oder so ähnlich zumindest die weit verbreitete Meinung unter jungen Kinofans. Doch in „Arsen und Spitzenhäubchen“ entlarvt Regisseur Frank Capra solche vorschnellen Urteile als eben genau das: Vorurteile. Die Unterstellung, brav, züchtig und zahm zu sein, trifft auf seine makabre, kammerspielartige Krimikomödie, basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Joseph Kesselring, schlicht nicht zu, hier zeigt sich eindeutig, dass rabenschwarzer Humor keinesfalls eine Erfindung der jüngeren Kinogeschichte ist. Auch die Darsteller – allen voran Cary Grant – chargieren hemmungslos und haben sichtlich Spaß an genussvollem Overacting und das irrsinnig-geniale und unglaublich dichte Drehbuch der Brüder Julius J. und Philip G. Epstein sprüht nur so vor schwarzhumorigem Dialogwitz und messerscharfen Dialogen.