Dass Alexander Payne seine Geschichte, um eine Vater-Sohn-Beziehung auf einem Road-Trip durch Amerika, in Schwarz-Weiß veröffentlichte, war ein Statement. Payne war diese Optik für "Nebraska" ungemein wichtig. Payne sträubte sich daher dagegen, auch eine zusätzliche Farbversion zu gestalten, die er dann schließlich aber doch machen musste – in der Hoffnung, dass sie niemals jemand zu Gesicht bekommt. Diese Hoffnung wird sich allerdings nicht erfüllen…
Das US-TV-Network Epix macht gerade mit einer großen Werbekampagne darauf aufmerksam, dass man ab dem kommenden Sonntag (10. August 2014) die Farbversion von "Nebraska" ausstrahlen wird. Albert Berger, der Co-Produzent des Films, verriet den Kollegen von Indiewire, dass er und Regisseur Payne darüber gar nicht glücklich seien. Man habe selbst nur durch die Presse erfahren, dass die Farbversion gezeigt werde. Eigentlich habe man gehofft, dass diese nie zu sehen sein wird. Der Vertrag zwischen Verleih Paramount und Regisseur Alexander Payne regele daher auch, dass Kinoaufführungen sowie DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen von einer anderen Version als der Original-Schwarz-Weiß-Fassung verboten sind – TV-Aufführungen sind davon aber nicht erfasst.
Dass es überhaupt eine Farbversion gibt, ist auf einen kleinen Diskurs zwischen Alexander Payne und Paramount zurückzuführen. Weil man in einigen internationalen Märkten keine Schwarz-Weiß-Filme mehr zeigt, bat Paramount den Regisseur, für diese Märkte eine Farbfassung anzufertigen. Dazu verriet Payne 2013 den Kollegen von Variety: "Irgendwann habe ich nachgegeben und gesagt, ich gebe euch eine Farbfassung, die ihr auf TV-Märkten in Moldawien, Sierra Leone oder Laos zeigen könnt. Daher habe ich eine Farbversion gemacht. Ich hoffe, es sieht sie nie jemand." So wurde die in der Post-Produktion angefertigte colorisierte Version zumindest vom Regisseur persönlich überwacht.