Platz 18
„Panzerkreuzer Potemkin“
Sergueï Mikhailovich Eisenstein & Grigori Aleksandrov, Russland 1925
Was haben Woody Allens „Bananas“, Terry Gilliams „Brazil“ und Brian De Palmas „Die Unbestechlichen“ gemeinsam? Genau: In allen drei Filmen (und vielen anderen) wird die berühmte Treppensequenz aus Sergei Eisensteins Meisterwerk „Panzerkreuzer Potemkin“ aufgegriffen, in der zaristische Soldaten auf einer Treppe in Odessa gnadenlos in eine Menschenmenge feuern. Eisensteins bildgewaltiger Stummfilm-Klassiker lehnt sich frei an die Revolutionsereignisse von 1905 an und wurde von der russischen Regierung ursprünglich als Teil der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag in Auftrag gegeben.
Die Geschichte um den aufbegehrenden Matrosen Vakulinchuk (Aleksandr Antonov), die Eisenstein trotz des dokumentarischen Anstrichs als Drama in fünf Akten anlegt, trat damals schnell einen weltweiten Siegeszug an und hat bis heute nichts von seiner Wucht eingebüßt. Vielen Kritikern gilt er als einer der besten Filme aller Zeiten, bereits der deutsche Stummfilmmeister Friedrich Wilhelm Murnau („Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“) erkannte die bahnbrechenden Qualitäten von Eisensteins Meisterwerk und ließ nach der Sichtung des Films verlauten, dass er das Filmhandwerk nun an den Nagel hängen müsse.