
Platz 48
Woody Allen, USA / Großbritannien 2005
Woody Allen ist einer der verlässlichsten Regisseure überhaupt. Seit „Der Stadtneurotiker“ (1977) dreht er Jahr für Jahr einen neuen Film. Fast alle spielen in New York und haben einen neurotischen Intellektuellen mit Frauenproblemen als Hauptfigur. Der wird entweder von Allen selbst gespielt oder von einem Schauspieler, der als Alter Ego des neurotischen intellektuellen Regisseurs dient. Doch dann kam das Jahr 2005 und mit ihm das Thriller-Melodram „Macht Point“ und mit einem Schlag war alles anders: Statt in New York spielt der Film in London und stellt somit Allens ersten filmischen Ausflug in die alte Welt dar. Die Hauptfigur ist auch kein neurotischer Intellektueller, sondern der zielstrebige Tennislehrer Chris (Jonathan Rhys Meyers), der die erste Gelegenheit ergreift in die Londoner High Society einzuheiraten. In Wirklichkeit liebt Chris jedoch die erfolglose amerikanische Schauspielerin Nola (Scarlett Johansson), welche die Freundin des Bruders seiner Frau ist. Man munkelt, Scarlett Johansson hätte auch dem Regisseur den Kopf verdreht. Jedenfalls ist „Match Point“ ein unglaublich frischer, böser Thriller mit Tiefgang und nicht der letzte Film, den Allen mit Johansson gedreht hat...
