Platz 44
Charles Pratt, USA 2004-2012
Die amerikanische Vorstadthölle ist in Filmen wie „Blue Velvet“ und „American Beauty“ schon zu genüge behandelt worden – sollte man zumindest glauben. Doch dass es aus diesem Mikrokosmos noch genügend spannende, lustige und tragische Geschichten zu erzählen gibt, beweisen die acht Staffeln und 181 Episoden von „Desperate Housewives“. Serienschöpfer Marc Cherry entwirft darin vier völlig unterschiedliche Frauenrollen (kongenial verkörpert von Teri Hatcher, Felicity Huffman, Marcia Cross und Eva Longoria), für die die Fassade einer heilen Vorstadtwelt in der Wisteria Lane nach dem Selbstmord einer gemeinsamen Freundin und Nachbarin endgültig zusammenbricht.
„Desperate Housewives“ lässt sich in keine Schublade stecken, und das ist es wohl, was Zuschauer und Kritiker zum Serienstart am meisten überraschte. Das Konzept hätte leicht auch zu einer seichten Seifenoper verkommen können, doch dank der starken schauspielerischen Leistungen und der stets wendungsreichen Handlung, sowie der bereits erwähnten gelungenen Kombination von humorvollen, dramatischen und spannenden Elementen ist das Gegenteil der Fall.