Platz 11
"Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI"
Chris Carter, USA 1993-2002
Ein wenig wirkt „Akte X“, die große Hitserie der 90er Jahre, heute aus der Zeit gefallen. Fast scheint es, als hätte Chris Carters Mystery-Kulthit die Nische ausgefüllt, die „Twin Peaks“ nach ihrer unseligen Absetzung hinterlassen hat, um das Publikum mysteriösen Ereignissen, Verschwörungen und Bedrohungen im Dunkeln zu unterhalten. Auch wirkt David Duchovnys Antiheld Fox Mulder von seinem leisen und etwas spleenigen Erscheinen her wie ein Bruder im Geiste von Kyle MacLachlans Special Agent Dale Cooper, während die skeptische kriminalistische Herangehensweise der Zweiflerin Dana Scully (Gillian Anderson) eher dem Typus einer 90er-Jahre-Karrierefrau entsprach.
In den Wortgefechten zwischen den Antipoden schwang immer auch ein leises Screwball-Lüftchen mit und die Frage, ob es zwischen den beiden irgendwann einmal funken möge, beschäftigte die Fans der Serie dabei ebenso sehr wie die Verschwörungen undurchsichtiger Hintermänner wie dem mysteriösen „Krebskandidaten“. Irgendwann wurde Mulder dann durch den phlegmatischen Agent Doggett (Robert Patrick) ersetzt, was der Serie und nicht zuletzt den Quoten keinen allzu großen Dienst erwies. Selbst das späte Formtief kann der hochwertig und für damalige Verhältnisse aufwendig inszenierten Mystery-Sause nicht den guten Ruf verderben.