"The Zero Theorem", Terry Gilliams ("12 Monkeys") neuester Film, wird auf den zwischen 28. August und 7. September 2013 stattfindenden Filmfestspielen in Venedig seine Premiere feiern. Dazu sind via The Film Stage aktuell zwei neue Bilder veröffentlicht worden, die drei der Stars zeigen und weitere Einblicke in den Look des Sci-Fi-Films geben. Im star-gespickten Drama geht es um einen Hacker (Christoph Waltz, "Django Unchained"), der sich auf der Sinn-Suche im Leben befindet und dabei mit der Regierung in Konflikt gerät. Trotz der erfolgreichen Umsetzung dieses Filmes, hadert Gilliam vor allem mit der Nicht-Realisierung eines seiner Wunschprojekte in der Vergangenheit. Dazu äußerte er sich nun in einem Interview mit Deadline.
Darin sprach der "Brazil"-Regisseur intensiv über sein vor mehr als einem Jahrzehnt begonnenes Projekt "The Man Who Killed Don Quixote", dessen Realisierung Gilliam selbst mittlerweile für sehr unwahrscheinlich hält. Nachdem es immer wieder Finanzierungs-Probleme gab, über den langen Zeitraum Darsteller an Bord kamen, dann jedoch wieder absprangen und einmal begonnene Dreharbeiten nach einer Pannenserie abgebrochen werden musste, ist Gilliam nun soweit, das Projekt endgültig für beendet zu erklären, sagte er im Interview.
Er erklärte weiter, dass er die vielen Jahre des Wartens und steten Überarbeitens des von Tony Grisoni verfassten Drehbuches zum Film leid sei und aufgrund der Nicht-Realisierung teilweise Grundideen dieses Projektes in den vergangenen Jahren immer wieder in anderen Filmen verarbeitet hätte. Nachdem ein vorerst letzter Versuch, das Mammut-Projekt doch noch zu stemmen, im Mai 2012 scheiterte, wandte sich Gilliam "The Zero Theorem" zu. Die Finanzierungs-Probleme von "Quixote" aufgreifend, stellt er zum kommenden Sci-Fi-Drama fest, dass dieses mit 10 Millionen Dollar das geringste Budget aller seiner Filme in den vergangenen 30 Jahren aufweist - obwohl er mit Christoph Waltz, Mélanie Thierry ("Back in Crime"), Tilda Swinton ("Moonrise Kingdom"), Peter Stormare ("The Last Stand"), David Thewlis ("Harry Potter") und Matt Damon ("Elysium") einen namhaften Cast hat. Da er mit den Darstellern jedoch zumeist gut befreundet sei, hätten diese trotz geringen Budgets gern an der Umsetzung mitgewirkt, gibt Gilliam an. Auch die Verlegung der Dreharbeiten nach Bukarest hätte das Budget sicher entlastet, ergänzt er.
Im Hinblick auf die Budgets verhält es sich bei den vielen Comic-Verfilmungen der zurückliegenden sowie der kommenden Jahre ganz anders, wie der Regisseur beklagt. Diese steigen stetig und treiben Produktionsfirmen womöglich an den Rand des Ruins, wie es Fox im Zusammenhang mit der Monumental-Verfilmung von "Cleopatra" in den Sechziger Jahre beinahe ergangen wäre, so Gilliams Befürchtung. Trotz dieser finanziellen Möglichkeiten verspüre er selbst überhaupt keine Lust, einen dieser großen Comic-Blockbuster zu realisieren. Die Kostenexplosion bei diesen großen Comic-Verfilmungen veranlasst Terry Gilliam zudem zu einem Vergleich Hollywoods mit der gesellschaftlichen Entwicklung: Ähnlich wie bei den Menschen würden ein Prozent der Filme den Großteil des Geldes auffressen, während viele Projekte im mittleren Finanzierungs-Bereich dadurch nicht umgesetzt werden könnten. Gilliam war übrigens vor vielen Jahren mal für eine Comic-Verfilmung im Gespräch. Er sollte Alan Moores Klassiker "Watchmen" adaptieren, wurde am Ende jedoch nicht engagiert. Das Projekt entstand später unter der Regie von Zack Snyder. Vielleicht auch ein zusätzlicher Grund für die pessimistische Haltung des Regisseurs gegenüber Comic-Verfilmungen.
Zum Abschluss noch Christoph Waltz und David Thewlis sowie Mélanie Thierry in einem sexy Krankenschwesternoutfit auf den neuen Bildern "The Zero Theorem", der momentan noch keinen deutschen Kinostarttermin hat.