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    "Fuck you, call Robert!" - Spannung zwischen Schauspielern und Marvel könnte Neubesetzungen für "Avengers 2" nötig machen

    Für Marvel könnte es in den nächsten Jahren teuer werden. Bisher hatte das Studio mit seinen "Avengers"-Stars sehr günstige Verträge – nur Robert Downey Jr. war ein Großverdiener. Doch nachdem dessen Vertrag ausgelaufen ist und der Mime noch mehr Geld will, will auch der Rest des Casts einen Zuschlag. Und zeigt sich zudem solidarisch mit Downey Jr. Sollte dessen Vertrag nicht verlängert werden, könnte der Rest auch abspringen, was zahlreiche Neubesetzungen für "Avengers 2" nötig machen könnte.

    Wie bereits berichtet, verhandelt Robert Downey Jr. im Moment nur für zwei "Avengers"-Fortsetzungen nicht mehr für "Iron Man 4". Für diese Fortsetzungen wollen auch die anderen "Avengers"-Stars um Chris Evans, Scarlett Johansson, Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Jeremy Renner und Samuel L. Jackson mehr Geld – angeblich fünf Millionen Dollar plus eine Gewinnbeteiligung.

    Wie das Branchenmagazin Deadline nun in einem Hintergrundartikel beleuchtet, ist damit die komplette Marvel-Strategie in Gefahr. Ein Grundpfeiler des Aufbaus des Franchise für das Studio war es möglichst günstig zu arbeiten, weswegen man auch die meisten Regisseure nur einmal verpflichtete auf Genre-Außenseiter wie Kenneth Branagh ("Thor") oder Newcomer wie Alan Taylor ("Thor 2") setze und sich nicht scheute teurere Darsteller gegen günstigere einzutauschen (Don Cheadle für Terrence Howard; Mark Ruffalo für Edward Norton). Laut dem Deadline-Artikel ist man bei Marvel daher gar nicht begeistert, dass man Zugpferd Robert Downey Jr. für "Avengers" satte 50 Millionen Dollar und für "Iron Man 3" bislang 35 Millionen Dollar zahlen musste. Und nun begehren auch die übrigen Schauspieler auf, von den einige angeblich gerade einmal schlappe 200.000 Dollar für "The Avengers" erhalten haben.

    Dabei scheinen die Schauspieler sich untereinander solidarisch zusammengeschlossen haben. Da Downey Jr. im Moment einen auslaufenden Vertrag hat, soll er federführend verhandeln und für alle mehr Geld rausschlagen. Ein ungenannter Sprecher der übrigen Schauspieler teilte Deadline mit, dass die einzigen Worte, die der Rest im Moment in Sachen Verträge zu Marvel äußere, seien: "Fuck you, call Robert!" Und der habe klargestellt, dass er für kein Geld der Welt mehr am Set auftauche, wenn seine Kollegen unterbezahlt bleiben. Marvel hat derweil das Problem, dass die anderen Schauspieler zwar noch Verträge haben, dort aber festgelegt ist, dass bestimmte Bonuszahlen und Gewinnbeteiligungen noch nachzuverhandeln sind.

    Marvel setzt dagegen - übrigens unterstützt und mehrfach offen auch so formuliert von "Avengers"-Regisseur Joss Whedon - auf eine andere Argumentationsstrategie: Die Schauspieler sollten bereit sein, in den "Avengers"-Filmen für weniger Geld mitzuspielen, da diese Filme ihren Marktwert steigern würden, sie folglich mehr und besser dotierte Angebote für andere Produktionen bekämen.

    Wie Deadline in dem ausführlichen Hintergrundartikel beleuchtet, zieht sich Marvels Sparlinie übrigens durch alle Bereiche. Kevin Feige, Chef der Filmschmiede des Comic-Giganten, wäre wohl der Produzent der in Hollywood am meisten arbeite, aber am wenigsten verdiene. Diese Äußerung wird von Joss Whedon bestätigt, der zwar Marvels Sparkurs unterstützt, aber bemerkte, dass Marvel sehr knauserig sei. Wer hier einen Regie-Job übernehme mache dies aus Liebe und nicht wegen des Geldes. Er unterstütze dies aber, weil es Leuten wie ihm, Jon Favreau, Kenneth Branagh oder James Gunn die Möglichkeit gebe, große Action-Blockbuster zu drehen obwohl sie nicht die dafür eigentlich nötigen Referenzen haben. Whedon selbst hat angeblich, aber einen Vertrag, der ihm für all seine Arbeiten im Marvel-Universum (Regie, Drehbuch, Supervisor, Konzeption einer TV-Serie) insgesamt 100 Millionen Dollar einbringe.

    Whedon selbst glaubt übrigens weiter fest an eine Rückkehr aller für "The Avengers 2" und begründet dies mit der guten Stimmung beim ersten Teil. Zudem werden am Schluss alle verstehen, dass dies die Rolle sei, die ihre Karriere verändern werde.

    Wir dürfen aber gespannt bleiben. Zumindest ist eins klar: Am bislang rosaroten Marvel-Himmel ziehen dunkle Wolken auf….

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