Dass Regie-Legende Quentin Tarantino ("Jackie Brown") sein eigenes Film-Universum geschaffen hat, dürfte für Fans keine Neuigkeit sein. In nahezu jedem seiner Filme finden gelegentlich die von ihm erfundenen Red-Apple-Zigaretten oder der Big-Kahuna-Burger ihre Erwähnung und es ist schon lange allseits bekannt, dass Vincent Vega (John Travolta) aus "Pulp Fiction" und Vic Vega alias Mr. Blonde (Michael Madsen) aus "Reservoir Dogs" Brüder sind. Nun lassen sich auch bei anderen Filmen vom Kult-Regisseur derartige Verbindungen aufweisen. So hat dieser im Jahre 2009 während eines Interviews bestätigt, dass die in "Inglourious Basterds" von Eli Roth gespielte Figur Donny Donowitz der Vater von Lee Donowitz (gespielt von Saul Rubinek) aus Tony Scotts "True Romance" - welcher von Tarantino geschrieben wurde - sei.
Dies bietet nun eine Grundlage für weitere Spekulationen (Vorsicht SPOILER: Wer "Inglourious Basterds" nicht gesehen hat, sollte nicht weiterlesen!): Die Website Cracked.com sinnierte bezüglich dessen darüber, inwiefern das Ende von "Inglourious Basterds" Auswirkungen auf das gesamte Tarantino-Film-Universum gehabt haben könnte. Da am Ende Hitler (Martin Wuttke) gemeinsam mit seinen Verbündeten in einem Kino kaltblütig ermordet wird, ist die Basis für ein völlig neues Geschichts- und Kulturverständnis unter den Figuren in Tarantinos Filmen gegeben. Diese "Lösung" für die Beendigung des Zweiten Weltkrieges und der Diktatur Hitlers hat nun zur Folge, dass die nachfolgenden Generationen im Bezug auf Tod und Gewalt desensibilisiert wurden - selbst die Taxifahrerin Esmeralda (Angela Jones) ist in "Pulp Fiction" vom Tod fasziniert. Dadurch, dass die Ermordung Hitlers in einem Kino stattfand, ist nun auch die Verbindung zu Kultur- und Filmwissen stärker - zumindest scheinen sich nahezu alle von Tarantino kreierten Figuren äußerst gut mit Filmen und auch Musik auszukennen. Von daher ist es auch kein Wunder, dass Donny Donowitz' Sohn in "True Romance" ein anerkannter Filmproduzent ist.
Daran lässt sich nun also erkennen, dass bei den in der Vergangenheit angelegten Filmen Tarantinos nicht einmal Red-Apple-Zigaretten oder Big-Kahuna-Burger notwendig sind, um einen Bezug zu seinen anderen Filmen herzustellen. Dies könnte durchaus auch seinen am 31. Januar 2013 erscheinenden Western "Django Unchained" betreffen. Wer weiß, vielleicht entpuppt sich Christoph Waltz alias Dr. King Schultz als ein Ur-Großvater von Hans Landa - oder was meint ihr dazu?
Für weitere Informationen zu "Django Unchained" könnt ihr einen Blick auf die dazugehörige FILMSTARTS-Seite werfen!