412,5 Millionen US-Dollar. Dieses nette Sümmchen war das Indiestudio Summit seinem Konkurrenten Lionsgate wert. Der Deal ging diese Woche über die Bühne und schlug einige hohe Wellen in Hollywood. Über die Jahre konnte sich Summit mit vergleichsweise überschaubaren Produktionen wie "50/50", "Source Code" oder "R. E. D." einen Namen im Geschäft machen und ein ums andere Mal ins Konzert der großen Studios einstimmen. Mit "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" brachte man sogar einen waschechten Oscar-Abräumer in die Kinos. Doch Analysten sind sich einig: All das kann Lionsgate unmöglich so viel Geld wert gewesen sein. Aber schließlich besitzt Summit auch die Rechte an der "Twilight"-Reihe.
Und wer wirklich nicht genug bekommt von Bella und Edward, darf sich offenbar berechtigte Hoffnungen machen, dass "Twilight 4.2: Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht" (doch) nicht der letzte Teil der Reihe sein wird. Wie Lionsgate-Chef Jon Feltheimer kürzlich in einem Interview betonte, wäre es ökonomisch gesehen schierer Irrsinn, ein einträgliches Franchise wie "Twilight" auf der Höhe seines finanziellen Erfolgens einzustellen. "Ich erwarte, dass 'Breaking Dawn (Teil 2)' weltweit mehr als 700 Millionen Dollar einspielen wird." Damit wäre der Streifen erfolgreicher als sein direkter Vorgänger. "Es fällt mir schwer in einem Film, der 700 Millionen plus X macht kein Zukunftspotenzial zu sehen. Die Reihe ist fantastisch und man hat sich viel Mühe damit gegeben, dass sie nicht nachlässt." Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, dass es einen sechsten "Twilight"-Film geben könne, sagte Feltheimer schlicht: "Das will ich doch hoffen!"
Anders als Summit handelt es sich bei der Lionsgate um ein Aktienunternehmen, dessen Anteilseigner sich von einer kostenträchtigen Investition wie dem Summit-Erwerb vor allem eine Rendite erhoffen. Dennoch gibt es da ein Problem: "Breaking Dawn" stellt das Ende von Stephenie Meyers Buch-Reihe dar. Wie soll es also weitergehen? Von einem Prequel über ein Spin-Off bis zu einer Beteiligung der Autorin wird derzeit alles diskutiert. Die Entscheidung jedoch liegt letztendlich bei Lionsgate und dass die Filmschmiede keine Probleme hat, ein Franchise finanziell auszuschlachten solange es geht, zeigt wohl die "Saw"-Reihe.
Derzeit ist das alles noch Spekulation, doch dass sich Lionsgate die Gelegenheit entgehen lässt, "Twilight" fortzusetzen, erscheint beim Blick auf den derzeitigen Filmmarkt als sehr unwahrscheinlich. Wollt ihr "Twilight 5"?