Ende September lief in den USA die 23. Staffel von "Die Simpsons" an und im Laufe der Season wird die Marke von 500 Episoden geknackt. Aber wie viele noch dazu kommen, steht in den Sternen, denn das Unvorstellbare könnte tatsächlich eintreten: Ist die 23. Runde auch gleichzeitig die letzte für die gelbe Sippe, die längst zu einem allgemeinen Kulturgut geworden ist? Wie die Los Angeles Times berichtet, denkt 20th Century Fox, der Sender, der seit der ersten Folge 1989 die Heimat der "Simpsons" ist, ernsthaft darüber nach, die Serie einzustellen.
Grund für Absetzungs-Pläne ist wie so oft das liebe Geld. Der Sender ließ mitteilen, dass man die Serie nicht weiterführen könne, solange man die Ausgaben nicht drastisch kürze. Vor allem die Sprecher, die den Figuren aus Springfield ihre Stimmen leihen, müssten demnach deutliche Einsparungen bei ihren Gehältern hinnehmen. "Wir glauben, dass diese brillante Serie fortgesetzt werden kann und sollte, aber wir können keine weiteren Staffeln mit dem aktuellen Finanzmodell produzieren", so ein Fox-Offizieller. "Wir hoffen, dass wir eine Vereinbarung mit den Schauspielern erreichen können, die es erlaubt, dass die "Die Simpsons" weiterhin und noch für viele Jahre das Publikum mit originellen Episoden unterhalten können."
Die unverwechselbaren Stimmen der "Simpsons"-Sprecher gehören sicherlich zu den Erfolgsgeheimnissen der Kultserie. Egal, ob Dan Castellaneta als Homer, Julie Kavner als Marge, Nancy Cartwright (Bart), Yeardley Smith (Lisa), Hank Azaria (unter anderem Moe, Apu) oder Harry Shearer (unter anderem Mr. Burns): Die Schauspieler haben sich für die Serie unverzichtbar gemacht - und verdienen dementsprechend. Stolze 400.000 US-Dollar kassieren die Top-Sprecher - wohlgemerkt pro Folge - auf gut die Hälfte würde Fox diese Summe gerne kürzen. Der Poker um die Gehälter ist längst eröffnet. Ein Angebot des Casts zu einer 30-prozentigen Gehalteinbuße wurde vom Sender bereits abgelehnt.
Ob Fox tatsächlich zum letzten Mittel greift, darf aber zumindest bezweifelt werden. Schließlich macht man mit der Marke "Simpsons" gutes Geld und verdient an Comics, Fanartikeln, DVDs und Videospielen. Der Kino-Ausflug "Die Simpsons - Der Film" spielte mehr als eine halbe Milliarde Dollar ein. Und auch die Quoten der Serie sind ungebrochen gut, obwohl Fans bereits seit Jahren die wechselhafte Qualität der Episoden bemängeln.