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    Ab heute im Streaming-Abo: Ein Action-Experte befreit sich von seinen Fesseln
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    In Action-Fachkreisen hat sich James Bamford schon durch die TV-Serie „Arrow“ einen guten Ruf erarbeitet. Nun gibt es sein Spielfilmdebüt „Air Force One Down“, bei dem er die Fesseln ablegen kann, die ihn bislang im Zaum hielten, im Streaming-Abo.

    Zuletzt wechselten reihenweise Stunt-Experten auf den Regiestuhl – allen voran Chad Stahelski („John Wick“-Reihe), David Leitch („The Fall Guy“) oder Sam Hargrave („Extraction“). Auch James Bamford eifert ihnen nach, wobei er schon etwas Regie-Erfahrung hat. Denn er war nicht nur als Stunt-Koordinator über die gesamte Laufzeit der DC-Superhelden-Serie „Arrow“ für die teilweise exzessiven Actionszenen zuständig, sondern inszenierte in den späteren Staffeln auch zahlreiche Folgen als Regisseur. Bei diesen und einigen weiteren TV-Regie-Arbeiten bremsten ihn aber doch die recht strikten Jugendschutzbeschränkungen der klassischen US-TV-Sender aus.

    Bei seinem Spielfilm-Regie-Debüt „Air Force One Down: Die Agentin des Präsidenten“ hat er dieses Problem nicht mehr. So bekommt ihr Action-Szenen mit bewährter „Arrow“-Akrobatik geboten, die aber etwas härter ausfallen. Davon könnt ihr euch nun auch in einem Streaming-Abo selbst überzeugen. Denn „Air Force One Down“ ist ab sofort bei WOW im Abo verfügbar:

    Das ist "Air Force One Down"

    Der Filmtitel erinnert nicht zufällig an Wolfgang Petersens „Air Force One“ mit Harrison Ford sowie Roland Emmerichs „White House Down“ mit Channing Tatum und Jamie Foxx. Die Story ist eine Mischung aus beiden Filmen.

    Im Mittelpunkt steht die ehemalige Elite-Soldatin Allison (Katherine McNamara), der ihr Onkel Sam (Anthony Michael Hall) einen neuen Job verschafft: Als Secret-Service-Agentin soll sie den Präsidenten (Ian Bohen) beschützen. Gleich ihr Arbeitsbeginn führt sie an Bord der Air Force One und mitten in einen außerordentlichen Notfall. Denn osteuropäische Terroristen bringen das Flugzeug in ihre Gewalt und bald steht ihnen nur noch Allison gegenüber. Doch ganz alleine ist sie nicht, denn auch der Präsident offenbart überraschend, dass er nicht ganz das verwöhnte Weichei ist, für welches ihn die Öffentlichkeit hält.

    Die Action ist die große Stärke von "Air Force One Down"

    Mit der unter anderem auch aus der Serie „Shadowhunters“ sowie den „Maze Runner“-Filmen bekannten Katherine McNamara hat James Bamford bereits bei „Arrow“ gearbeitet, was sich hier auszahlt. Der Regisseur weiß, wie er seine Hauptdarstellerin in Szene setzen muss – ob in Nahkämpfen, die an ihre gemeinsame Serie erinnern (richtig stark: ein brutaler Überlebenskampf im Büro des Präsidenten), in vielen längeren Choreografien oder sogar einer beeindruckenden One-Shot-Passage. Nur mit Hammer und Messer bewaffnet schaltet die Hauptfigur in dieser Sequenz reihenweise die Bösewichte in dunklen Kellergängen aus.

    Der Regisseur versucht da gar nicht zu verbergen, dass es dann doch ein paar digitale Schnitte gibt, die vertuschen, dass diese Metzelei natürlich nicht in einem Rutsch gedreht wurde. Er hat auch kein Problem damit, dass man hier und da merkt, dass ein Kampf etwas beschleunigt wurde, um ihn dynamischer zu gestalten. Bamford ist wichtiger, dass man einen guten Blick auf die Action und vor allem ihre Wirkung hat, diese nicht durch Schnitte oder wackelige Kamera versteckt wird. So kann man auch beeindruckt feststellen, dass McNamara offensichtlich im Gros des Films selbst zu sehen ist und nur selten ihr Stunt-Double Melissa Humler übernehmen ließ.

    Ein B-Movie für Action-Fans

    Natürlich ist „Air Force One Down“ ein klassisches B-Movie – das sollte euch bewusst sein. Die Story ist offensichtlich aus den Vorbildern zusammengeschustert. Die Wendungen (wie die Identität eines Verräters) hauen niemanden aus den Socken. Und nahezu alle Dialoge sind keine natürlichen Gespräche, sondern existieren nur, ums uns Informationen an die Hand zu geben, die wir für den weiteren Verlauf des Films brauchen. Bisweilen inszeniert Bamford auch mal ausgesprochen plump. So lässt er einen Killer einfach mal grundlos mit dem Ausweis sichtbar in der Hand herumlaufen, damit wir als Publikum schon mal wissen, wer er ist. So ist für die nächsten Minuten Suspense garantiert.

    Doch diese „Schwächen“ sind kein großes Problem, wenn man Lust auf ordentlich gemachte Action hat. Das bekommt man geboten und das macht seinen Spaß. Regisseur James Bamford hat es selbst offensichtlich übrigens so viel Laune gemacht, dass er dem TV-Geschäft komplett den Rücken gekehrt hat. In den USA hat er so alleine im Jahr 2024 neben „Air Force One Down“ bereits fünf (!) weitere Genrefilme inszeniert, vier davon sind auch bereits erschienen.

    Und falls ihr eine andere Action-Empfehlung wollt, bei der ebenfalls ein ehemaliger Stuntman auf dem Regiestuhl saß, haben wir den folgenden Artikel für euch:

    20 (!) Minuten länger als im Kino: Dieses "saumäßig unterhaltsame Action-Spektakel" solltet ihr spätestens jetzt nachholen

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