Eigentlich könnte „Tarot - Tödliche Prophezeiung“ fast ein Film von Jason Blum oder James Wan sein. Schließlich stehen die beiden als Erfolgsproduzenten von einschlägiger Genrekost für ans junge Publikum gerichtete Horror-Reißer, die für kleines Geld produziert werden und die Kassen ordentlich klingeln lassen. Und das trifft zweifelsohne auch auf das Spielfilmdebüt von Spenser Cohen und Anna Halberg zu:
Der Film kam am 16. Mai 2024 in die deutschen Kinos und konnte letztlich fast 50 Millionen Dollar einspielen – immerhin mehr als das Sechsfache seines Budgets! Ein halbes Jahr später landete der übernatürliche Grusler dann vor wenigen Tagen auch schon bei Netflix. Und schreibt seine Erfolgsgeschichte weiter.
„Tarot“ kann in Deutschland seit dem 18. November bei Netflix gestreamt werden und ist seitdem die unangefochtene Nummer 1 auf der Streaming-Plattform. Viele Horror-Aficionados unter den Netflix-Abonnent*innen dürften den Film damit also auf ihrer Watchlist haben oder gehabt haben – ein witziges Easter Egg dürfte aber den Wenigsten aufgefallen sein…
So hat sich das Regio-Duo in den Film geschlichen
Im Zentrum der Geschichte steht eine Gruppe junger Leute (u.a. der aus den „Spider-Man“-Filmen mit Tom Holland bekannte Jacob Batalon), die gegen die goldene Regel des Kartenlesens verstößt und so eine dunkle Macht heraufbeschwört. Wie die Geschichte ausgeht, könnt ihr entweder in der Buchvorlage „Horrorscope“ von Nicholas Adams* oder eben auf Netflix herausfinden. Was ihr dort außerdem sehen könnt, ist ein Quasi-Cameo der Filmemacher – allerdings müsst ihr dafür schon ganz genau hinsehen.
Nach dem Angriff auf Elise (Larsen Thompson) erhält ihre Freundin, Protagonistin Haley (Harriet Slater), eine ganze Reihe E-Mails von Menschen, die sich nach ihr erkundigen. Wenn man bei ungefähr 34 Minuten einen genauen Blick auf den Posteingang der Teenagerin wirft, sieht man unter den Absendern zweier Nachrichten auch die beiden Regisseure des Films: Spenser Cohen und Anna Halberg!
Jenes Easter Egg hat allerdings keine nennenswerte Relevanz für die Story und macht „Tarot“ damit weder besser noch schlechter, als kleiner Fun Fact im Gespräch mit Freunden, die ebenfalls auf den Horror-Hype-Zug auf Netflix aufgesprungen sind und den Hinweis verpasst haben, taugt die kleine Spielerei aber dennoch. Aber lohnt sich der Film überhaupt?
Nun, nicht wirklich. Da sind sich Fachpresse und Publikum ziemlich einig. Mit 4.8 von 10 Sternen bei der IMDb und 2.0 von 5 Sternen bei Letterboxd sowie gerade einmal 17 Prozent positiven Kritiken bei Rotten Tomatoes (Stand vom 22. November 2024) hält sich die Begeisterung jedenfalls in Grenzen. Vereinzelten Kills wird zwar durchaus Kreativität zugesprochen, darüber hinaus habe „Tarot“ allerdings kaum Schauwerte zu bieten. Vielleicht kommt ihr stattdessen ja aber bei Amazon Prime Video auf eure Kosten, wo es kürzlich ebenfalls frischen Horror-Nachschub gab:
Neu bei Amazon Prime Video: Fiese Fallen & gemeine Twists im "Saw" für Angsthasen – so unterhaltsam war Folter-Horror noch nie!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.