Kurz nachdem Liam Neeson mit „96 Hours“ nicht nur seine Karriere in einen zweiten Frühling führen sollte, sondern auch den klassischen Rache-Thriller zu neuem Leben erweckte, brach auch Mel Gibson zu einem Vergeltungsfeldzug auf. In „Auftrag Rache“, der heute, am 12. November um 20.15 Uhr auf Tele 5 läuft, sucht der „Lethal Weapon“-Star nach den Mördern seiner Tochter – und kennt dabei oftmals nur die harte Tour.
Aufgrund seiner FSK-16-Freigabe ist die heutige TV-Ausstrahlung von „Auftrag Rache“ gekürzt. Wenn ihr den Film ungeschnitten sehen wollt, könnt ihr auf Amazon Prime Video ausweichen, wo dieser im Abo zur Verfügung steht:
Darum geht’s in "Auftrag Rache"
Eigentlich hätte es ein entspannter Abend werden sollen: Kaum hat es sich die junge Physikerin Emma (Bojana Novakovic) in der Bostoner Behausung ihres Vaters Thomas Craven (Mel Gibson) bequem gemacht, bricht sie auch schon mit blutender Nase über dem Küchentisch zusammen. Bis zum Krankenhaus schaffen es die beiden aber nicht, denn ein Shotgun-Schuss aus dem Dunkel der Nacht schleudert Emma in den Hausflur zurück, wo sie in den Armen ihres Vaters stirbt.
Abseits der schleppend verlaufenden Ermittlungen recherchiert der erfahrene Mordermittler Craven auf eigene Faust und stößt auf eine erste Spur, als er bei der Autopsie herausfindet, dass Emmas Leichnam radioaktiv verseucht ist. Ihr Arbeitgeber Jack Bennett (Danny Huston), Vorstand der Atomforschungseinrichtung Northmoor, ist dabei ebenso undurchschaubar wie der plötzlich vor Cravens Haustür aufkreuzende Agent Darius Jedburgh (Ray Winstone)....
Ein entfesselter Mel Gibson
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Auftrag Rache“ sehr starke 4 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit schreibt unser Autor Jan Hamm folgendes über den Film: „Ein über weite Passagen ruhig entfalteter, dadurch aber nicht minder intensiver Vergeltungsakt, mit dem Campbell seinen Ruf als hervorragender Thriller-Regisseur bestätigt.“
Zudem hat „Auftrag Rache“ 2008 auch entscheidend dazu beigetragen, den ramponierten Ruf von Mel Gibson wieder ein Stück weit auszubessern – und der gibt sich hier sogar so entfesselt, dass er radioaktive Milch zu einer Waffe umfunktioniert. Darüber hinaus überzeugt Gibson auch mit einer eindringlichen, sehr körperlichen Charakter-Performance. Sein nach Rache gierender Vater ist keine Tötungsmaschine, sondern ein introvertierter, bisweilen gar todessehnsüchtiger Mann, der alle Hebel in Bewegung setzt, um das Mysterium um den Tod seiner Tochter zu entwirren.
Wenn es aber kracht, dann richtig – und Regisseur Martin Campbell („Casino Royale“, „GoldenEye“) fährt mit einigen starken Kampfszenen und Schusswechseln auf, die umso mehr beeindrucken, weil Gibson hier eben nicht der stetig souveräne Übermensch ist. In der Kritik heißt es: „Die atemberaubend choreographierten Actionsequenzen von ‚Casino Royale‘ weichen in Campbells gekonnt an den ruhigen Erzählgestus angepasster Inszenierung, kurzen, aber nicht minder physischen Gewalteruptionen, die sich selten ankündigen und dadurch umso härter einschlagen.“
Mel Gibson hat die Hauptrolle in einem Oscar-Hit abgelehnt und bereut diese Entscheidung im Nachhinein ziemlich! Um welchen Film es sich handelt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Verdammt!": Mel Gibson lehnte die Hauptrolle in einem mit vier Oscars ausgezeichneten Mega-Hit ab – und bereut diese Entscheidung bis heuteDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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