Ich weiß noch ganz genau, als ich „The Raid 2“ zum ersten Mal sah. Er lief in der Mitternachtssektion des Crossing Europe Filmfestival in Linz – und nachdem ich an diesem Tag bereits fünf Filme gesehen hatte, konnte ich kaum noch meine Augen offenhalten. Doch das änderte sich schlagartig, sobald Hauptdarsteller Iko Uwais die Fäuste fliegen ließ. Plötzlich war ich wacher als je zuvor, rastete gemeinsam mit den Martial-Arts-Enthusiasten im Publikum aus und konnte gar nicht glauben, was ich da zu sehen bekam: nicht weniger als einen der besten Actionfilme, die ich jemals auf der Leinwand erleben durfte.
Seitdem landete die Fortsetzung von „The Raid“, der kürzlich übrigens erstmals in einer beeindruckend restaurierten 4K-Version erschienen ist, sogar noch öfter in meinem Blu-ray-Player als der ebenfalls sehenswerte Vorgänger. Und jedes Mal aufs Neue ertappe ich mich dabei, von Anfang an in die Geschichte abzutauchen, von jeder einzelnen Actionszene immer wieder aufs Neue mitgerissen zu werden – und mich irgendwann mitten im Film daran zu erinnern, was denn noch so alles folgt. Kaum eine Sichtung dieses zweieinhalbstündigen, mit brachialer Action vollgestopften Monsters von einem Film vergeht, bei der mir nicht ein „Ach, stimmt. Diese Actionszene kommt ja auch noch!“ durch den Kopf geht. Ein wunderbares Gefühl und ein Muss für jeden Action- und Gangsterfilm-Fan!
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Übrigens: Den ersten „The Raid“ vor Teil 2 zu schauen, macht zwar durchaus Sinn, alleine schon, weil er verdammt gut ist. Zwingend gesehen haben müsst ihr ihn aber nicht, um der Fortsetzung folgen zu können. Und den gibt's aktuell ebenfalls im Abo bei Prime Video*.
"The Raid 2": Gangster-Epos trifft Action-Feuerwerk
Nachdem sich Polizist Rama (Iko Uwais) in Teil 1 durch ein ganzes Hochhaus voller Gangster ballerte und prügelte, folgt nun seine nächste, nicht weniger heikle Mission: Er soll seine Inhaftierung provozieren, um sich hinter Gittern das Vertrauen des Unterwelt-Sprösslings Uco (Arifin Putra) zu erschleichen. So soll er Zugang zum mächtigen Syndikat von dessen Vater Bangun (Tio Pakusodewo) bekommen.
Statt nur ein paar Monate verbringt Rama jedoch Jahre im Gefängnis, wo er getrennt von seiner Frau und seinem Kind jeden Tag aufs Neue beweisen muss, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Doch all das macht sich bezahlt: Nach der Entlassung steigt wird er schnell Teil der Organisation, avanciert langsam sogar zur rechten Hand Banguns – dabei wird jeder Tag von der Angst bestimmt, aufzufliegen…
War „The Raid“ noch ein kurzweiliger, geradliniger Action-Kracher, legte Regisseur Gareth Evans mit „The Raid 2“ auf praktisch jeder Ebene noch einmal eine Schippe drauf. Die Fortsetzung geht fast eine Stunde länger, verneigt sich mit einem klassischen Undercover-Cop-Plot vor Hongkong-Klassikern wie „Hard Boiled“ oder „Infernal Affairs“ – und setzt all dem mit unfassbar brachialen sowie abwechslungsreichen Actionszenen die Krone auf.
Während Iko Uwais' Talent in Hollywood-Filmen wie „Star Wars VII“ oder „Mile 22“ regelrecht verschwendet wird, weiß Regisseur Evans den indonesischen Martial-Arts-Superstar besser als jeder andere einzusetzen. Da genügt es sogar schon, ihn wie am Anfang des Films einfach vor eine Wand zu stellen, die er zu Brei schlägt.
Doch jener Einstieg fällt geradezu gemächlich aus verglichen zu dem, was noch folgt: Mit fünf, sechs knochenbrecherischen Sequenzen steigert sich „The Raid 2“ gen Ende hin immer weiter, bevor es schließlich zum gigantischen, in drei (!) Actionszenen unterteilten Finale kommt. Spätestens der allerletzte, einfach nicht enden wollende Zweikampf nimmt einen derart mit, dass man anschließend fast meinen könnte, man selbst hätte gerade die Fäuste fliegen lassen. Ich selbst jedenfalls bin danach jedenfalls derart außer Atem (obwohl ich nur faul vor der Glotze saß), dass es mich nicht wundern würde, würde ich am nächsten Morgen mit Muskelkater aufwachen...
Egal, wie oft man „The Raid 2“ auch schaut: Der Film büßt nichts von seiner Sogwirkung ein, vergeht trotz seiner üppigen Laufzeit von zweieinhalb Stunden wie im Flug und bietet auch nach fast zehn Jahren noch gleich mehrere Höhepunkte, von denen sich 90 Prozent der Actionfilme glücklich schätzen könnten, wenn sie wenigstens eine solche zu bieten hätten.
Ein in eine ganz ähnliche Kerbe schlagendes Action-Highlight 2024 ist übrigens zu hart für eine FSK-Freigabe. Wir sprechen dennoch eine klare Empfehlung für alle Genre-Fans aus. Mehr dazu erfahrt ihr hier:
Der wohl heftigste Actionfilm des Jahres ist zu hart für eine FSK-18-Freigabe: So könnt ihr ihn trotzdem uncut und legal schauen*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung. Dieser Artikel basiert auf einem bereits auf FILMSTARTS erschienenen Beitrag.