Es war so sicher wie das Amen in der Kirche: Über vier Jahre nachdem „Der Schacht“ zu einem der größten Netflix-Hits überhaupt avancierte, konnten viele Abonnentinnen und Abonnenten die Fortsetzung gar nicht erwarten – und verhalfen „Der Schacht 2“ am vergangenen Wochenende zum ersten Platz der Film-Charts auf der Streaming-Plattform mit dem roten N.
Auch der Autor dieses Artikels wollte sich alsbald von dem Sequel überzeugen, konnte er dem Erstling von Galder Gaztelu-Urrutia doch einiges abgewinnen. Das Kammerspiel lieferte Magen umdrehenden Anti-Foodporn, klassischen Torture-Terror mit saftigen Ekel-Einlagen und eine gehörige Portion Sozialkritik – und vermengte diese Ingredienzien zu einem wilden und vor allem für Netflix-Verhältnisse zügellosen, mutigen Genre-Cocktail. Die Erwartungen an „Der Schacht 2“ waren dementsprechend hoch – und sollten letztlich enttäuscht werden.
Teil 2 lässt vor allem in Sachen World-Building nichts unversucht. Das ist mal durchaus sinnvoll, immer wieder aber auch unschlüssig – und fühlt sich in den meisten Fällen vor allem unnötig oder uninteressant an. „The Platform 2“, so der internationale Titel des Thrillers, ist gerade verglichen zum Vorgänger holprig erzählt, wirft in Sachen Logik große Fragen auf, die unbeantwortet bleiben, und ist so am Ende auch weit weniger packend als der erste Film. Das geht besser. Wie ihr aktuell auf Amazon Prime Video sehen könnt.
Sci-Fi-Horror-Kult neu bei Amazon Prime Video: "Cube"
Ihr habt eine Schwäche für Filme à la „Der Schacht“ oder auch „Saw“ und „Escape Room“, in denen Menschen eingeschlossen sind – und es keinen Ausweg zu geben scheint. Dann solltet ihr unbedingt auch „Cube“ gesehen haben, der vor wenigen Tagen mal wieder im Abo bei Amazon Prime Video gelandet ist:
Der kanadische Low-Budget-Schocker aus dem Jahr 1997 erreichte von jetzt auf gleich Kultstatus und gilt gewissermaßen als Vorreiter für die oben erwähnten Genre-Beiträge – sowie bis heute auch als eines der Highlights.
Vincenzo Natali erzählt darin die Geschichte von sieben Fremden, die in einem mysteriösen, aus zahlreichen würfelförmigen Räumen bestehenden Gebäudekonstrukt zu sich kommen. Keiner von ihnen weiß, wie er oder sie hier hergekommen ist. Und sie alle wollen nur eines: hier schnellstmöglich wieder raus! Doch schon bald bemerken sie, dass das leichter gesagt als getan ist. Denn sie sind in einem tödlichen, mit grausamen Fallen gespickten Labyrinth gefangen. Aber was haben die mit vermeintlich willkürlichen Zahlencodes gespickten Übergänge zwischen den Räumen zu bedeuten?
Mit einem Budget von läppischen 350.000 Kanadischen Dollar war „Cube“ Ende der 90er eine echte Indie-Sensation – die nicht nur mehr als neun Millionen Dollar einspielen konnte, sondern vor allem in den Videotheken zum weltweit gefeierten Sci-Fi-Horror-Phänomen avancierte.
„Cube“ ist smart, aber nicht kompliziert. Minimalistisch, aber nicht billig. Vor allem aber wickelt der Film sein Publikum um den Finger, weil er schon nach kurzer Zeit zum Miträtseln einlädt – und auf dem Weg zum großen Finale ein abwechslungsreiches Splatter-Spektakel von der Leine lässt, das auch aus heutiger Sicht noch unglaublich kreativ und toll umgesetzt ist. Vor allem auch in Anbetracht seines mickrigen Produktionsbudgets.
Falls ihr von „Der Schacht 2“ also ebenfalls enttäuscht wurdet und ihr neben Netflix auch Prime Video abonniert habt, nutzt die Gelegenheit, um eine zu Recht kultig verehrte Genre-Perle nachzuholen – die zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und mit begrenzten Mitteln realisiert wurde, dafür aber dort punktet, wo es drauf ankommt. Was ihr indes beachten solltet, wenn ihr „Der Schacht 2“ noch schauen wollt, erfahrt ihr hier:
Wenn ihr "Der Schacht 2" auf Netflix schaut, solltet ihr DARAUF unbedingt achten!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.