Am heutigen 16. Oktober 2024, läuft „Terminator 4: Die Erlösung“ um 20.15 Uhr auf Nitro. Das kann euch aber herzlich egal sein – ebenso wie die Wiederholung in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober um 0.25 Uhr, die im Gegensatz zur Primetime-Ausstrahlung ungeschnitten gezeigt werden darf. Es sei denn, ihr braucht dringend eine Einschlafhilfe. Denn „Terminator: Salvation“, wie der Film im Original heißt, ist einer der langweiligsten Sci-Fi- und Action-Blockbuster, die jemals den Weg auf die Leinwand schafften. Dass Christian Bale am Set die Nerven verlor (mehr dazu weiter unten) hängt zwar nicht direkt mit der mangelnden Qualität des Films zusammen, bezeichnend ist es aber allemal ...
Falls ihr es dennoch wagen wollt, die genannten Termine aber nicht schafft, ist der Titel im Flatrate-Abo von MagentaTV sowie als (4K-)Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Darum geht es in "Terminator: Die Erlösung"
Im Jahr 2018 wandelt Marcus Wright (Sam Worthington) nackt, orientierungslos und nur mit dem Gedächtnis an seinen Namen durch die Trümmer von Los Angeles, nachdem der Supercomputer Skynet fast alle Menschen mit Atomwaffen und seiner Cyborg-Armee vernichtete. Nur eine kleine Untergrundbewegung unter Führung von John Connor (Christian Bale) leistet noch Widerstand.
Wie aus der Handlung von „Terminator“ bekannt ist, wird es John sein, der die Herrschaft der Maschinen beenden wird. Das wissen allerdings auch die Roboter und um den Sieg der Menschen zu verhindern, soll Johns Vater Kyle Reese (Anton Yelchin) davon abgehalten werden, in der Zeit zurückzureisen, damit John gar nicht erst geboren wird. Ausgerechnet Marcus ist es, der Kyle aufspürt. Doch der an Amnesie leidende junge Mann trägt ein düsteres Geheimnis mit sich, dass selbst er nicht kennt...
Darum ist "Terminator 4" so langweilig
Für „Terminator“-Neulinge mag die Handlung verwirrend klingen, aber wenn man „Terminator 1+2“ gesehen hat, dann durchschaut man das Zeitreise-Spiel recht schnell. Probleme gibt es dafür an allen anderen Ecken und Enden.
Arnold Schwarzenegger kommt erstmals nicht persönlich in einem Teil des von ihm geprägten Sci-Fi-Franchises vor. Stattdessen muss eine extrem schlecht gealterte CGI-Kreation herhalten. Doch der Auftritt des Uncanny-Valley-Schwarzeneggers ist in seiner Kuriosität immerhin unterhaltsam. Ein Prädikat, das weite Teile des Films nicht verdient haben, dabei sollte Unterhaltsamkeit doch der absolute Mindeststandard für jeden Action-Blockbuster sein.
Doch leider ist die Action in „Terminator 4“ total uninspiriert. Hier ballern grau angezogene Soldaten vor grau-braunem Hintergrund auf graue Roboter. Regisseur McG, der zuvor höchstens mit den „3 Engel für Charlie“-Filmen für Aufsehen sorgte, schafft es einfach nicht, die Post-Apokalypse mit einer eigenen Handschrift zu versehen. Hier gibt es keinen einzigen Action-Moment, der sich ins Gehirn brennt – eine Schande, wenn man etwa an den Endkampf in der verlassenen Fabrik in „Terminator“ oder an die ikonische Motorrad-Lastwagen-Verfolgungsjagd aus „Terminator 2“ zurückdenkt.
Ähnlich blass bleiben die Charaktere: Dass „Avatar“-Star Sam Worthington alles andere als ein facettenreicher Charakterdarsteller ist, hat er schon mehrfach bewiesen. Doch dass selbst der wandelbare Oscarpreisträger Christian Bale („The Dark Knight“, „American Psycho“, „The Fighter“) eine solch vergessenswürdige Performance abliefert, hätte ich nicht erwartet. Ich bin großer Bale-Fan und sein Auftritt in „Terminator 4“ ist bisher das schlechteste, was ich von ihm gesehen habe. Nicht, dass er besonders negativ auffällt, aber er fällt eben gar nicht auf und hätte deshalb genauso gut durch einen No-Name-Darsteller ausgetauscht werden können, was aber möglicherweise auch an den Umständen beim Dreh lag...
Christian Bale ist am Set von "Terminator: Die Erlösung" ausgerastet
Vor dem Start von „Terminator 4“ machte eine geleakte Tonaufnahme die Runde, in der Christian Bale am Set völlig die Fassung verlor. Kameramann Shane Hurlbut war in einer Szene durchs Bild gelaufen und hatte somit einen Take ruiniert. Für den Schauspiel-Star Grund genug das Crewmitglied vor der versammelten Belegschaft zur Sau zu machen. Die Aufnahme, die mit einem gepflegten „kick your fuckin' ass“ beginnt und bei der Bale sogar die Entlassung des Kameramanns fordert, könnt ihr euch hier anhören:
Hierbei sei allerdings auch erwähnt, dass Bale einige Zeit später öffentlich Reue zeigte und sein unprofessionelles Verhalten als „unentschuldbar“ bezeichnete. Dabei begründete er den Ausraster damit, dass er noch „halb John Connor“ gewesen sei, er also so tief in seiner Rolle versunken war, dass er sich dessen Emotionen aneignete. Er habe die Sache außerdem noch am selben Tag mit dem Kameramann geklärt und anschließend normal weitergearbeitet.
Ob der Ausraster aber auch damit zusammenhing, dass Christian Bale mit dem Verlauf des Drehs insgesamt nicht zufrieden war? So hat der Schauspieler Jahre später erklärt, dass er von Anfang an Zweifel daran gehabt habe, ob McG der Richtige sei, einen „Terminator“-Film umzusetzen, und er auch nie wieder mit dem Regisseur zusammenarbeiten will (wir berichteten).
Wie dem auch sei: Das Ergebnis passt jedenfalls gut zu Bales Ausraster am Set: „Terminator 4“ ist ein vergessenswürdiger Tiefpunkt in einer der großartigsten Sci-Fi-Action-Reihen aller Zeiten. Hier fehlt einfach der visionäre Geist, den James Camerons Originale auszeichnete, und die Präsenz von Arnold Schwarzenegger, der auch die übrigen Fortsetzungen immerhin deutlich unterhaltsamer machte.
Apropos James Cameron:
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.