„Game Of Thrones“ ist und bleibt der aktuelle Fantasy-Klassenprimus im Serienbereich, auch wenn das Epos in Richtung Serienende und vor allem in der finalen achten Staffel inhaltlich zu kränkeln begann. Auch visuell ist „Game Of Thrones“ im Großen und Ganzen als gelungen im Gedächtnis geblieben – wären da nicht die berühmt-berüchtigten dunklen Szenen, bei denen man kaum etwas auf dem Bildschirm erkennen konnte. Die Amazon-Konkurrenz „Die Ringe der Macht“ hat dieses Problem nicht, obwohl auch hier viele Szenen bei Nacht spielen. Wie kann das sein?
Gerade in Folge 7 von Staffel 2 gibt es mit der bis in die Nacht andauernden Schlacht von Eregion sogar ein sehr vergleichbares Szenario zur nächtlichen Schlacht um Winterfell in Staffel 8 von „Game Of Thrones“, die damals unter Fans für viel Ärger sorgte, weil man eben kaum was erkennen konnte. In Mittelerde ist jedoch alles prächtig sichtbar.
Nachtszenen: Der pure Horror für Kameraleute
Wie er den „Game Of Thrones“-Fehler vermied, erklärte Kameramann Alex Disenhof im Interview mit Collider. Zunächst ging er aber erst mal auf die speziellen Herausforderungen von Nachtdrehs ein:
„Für einen Kameramann ist eine der furchteinflößendsten Sachen, die man [in einem Drehbuch] lesen kann, so etwas wie ‚eine mondbeschienene Nacht‘. Denn hier muss man die Balance halten zwischen dem, was echt ist, und dem, was sich echt anfühlt – und auch dem, was das Publikum sehen will, und dabei meine ich wirklich sehen will, welche Geschichte da erzählt wird. Es ist eine Frage des Geschmacks. Und es ist immer eine dünne Linie, auf der man da balanciert.“
Es werde Licht!
Disenhofs Geschmack tendiert wohl ganz klar in die Richtung „Das Publikum nicht im Dunkeln tappen lassen“. Aber dennoch sollte die Beleuchtung der Szenen nicht zu künstlich aussehen – und so entschieden sich Disenhof und sein Team für einen ganz praktischen Effekt, um natürliches Licht in die nächtliche Szenerie einbringen zu können.
Die Lösung: Jede Menge Feuergeschosse, mit denen Adar (Sam Hazeldine) und seine Orks Eregion attackieren, und die letztendlich zu Bränden an den verschiedensten Ecken des Geschehens führen. „Wir haben uns davon leiten lassen. Ich konnte echtes Feuer benutzen und auch Fake-Feuer […] und das war unser Schlüssel für einen Großteil der Szene. Wir hatten zwar immer noch dieses Mondschein-Ambiente, das man ein bisschen anhand der Schatten erkennen kann, aber es wurde nie zappenduster, und es hatte immer noch Atmosphäre.“
"Die Ringe der Macht"-Staffelfinale: Es wird düster in Folge 8
Auch in Folge 8 von Staffel 2 dürfte es wieder düster werden, und das nicht nur im Sinne von Nachtaufnahmen. Denn im Finale der zweiten „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“-Staffel wird nicht nur weiter um Eregion gekämpft, auch kommt es zu einem Showdown zwischen Galadriel (Morfydd Clark) und Sauron (Charlie Vickers). Doch endgültig auflösen werden die beiden ihren Konflikt nicht – denn sonst gäbe es keine Staffel 3 von „Die Ringe der Macht“, die bereits in Arbeit ist, und keinen „Einen Ring“, der erst noch geschmiedet werden muss…
Seit 9 Uhr morgens am 3. Oktober 2024 könnt ihr die achte und letzte Episode von „Die Ringe der Macht“ Staffel 2 auf Amazon Prime Video streamen. Welche Antwort uns das Staffelfinale auf die große Gandalf-Frage gegeben hat, erfahrt ihr hier:
"Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht": Der Gandalf-Twist in Staffel 2, Folge 8 erklärt – darum ist es nicht sein echter Name!