Bereits 2013 verkündete der legendäre Regisseur Hayao Miyazaki sein Karriereende. Mit „Wie der Wind sich hebt“ wollte sich der Filmemacher von der internationalen Bühne verabschieden. Doch der Ruhestand war wohl nichts für den Kreativkopf, denn bereits 2018 meldete er sich mit dem wunderschönen Kurzfilm „Boro The Caterpillar“ zurück, den ihr nach wie vor lediglich im Ghibli Museum oder Ghibli Park in Japan bewundern könnt.
Mit „Der Junge und der Reiher“ sollte 2023 dann endlich – 10 Jahre nach der verkündeten Rente – der nächste abendfüllende Anime des Altmeisters in den japanischen Kinos starten. Und darüber dürften wohl Millionen von Fans weltweit sehr glücklich sein, denn das fantastische Abenteuer muss sich selbst vor den besten Arbeiten Miyazakis nicht verstecken.
Hierzulande fand das Werk übrigens erst am 4. Januar 2024 seinen Weg in die Lichtspielhäuser. Falls ihr den Film im Kino verpasst habt, oder ihn einfach noch ein weiteres Mal sehen wollt, habt ihr jetzt die ideale Gelegenheit dazu, denn „Der Junge und der Reihe“ ist seit dem heutigen 7. Oktober 2024 im Streaming-Abo von Netflix zu finden.
Und darum geht es in der "Der Junge und der Reiher"
Mahito durchlebt während des Zweiten Weltkriegs eine schwere Kindheit. Als bei einem Luftangriff auf Tokyo seine Mutter getötet wird, liegt sein Leben in Trümmern. Sein Vater scheint schnell über den Verlust hinwegzukommen, heiratet die Schwester seiner verstorbenen Frau und begibt sich mit der neu zusammengestellten Familie ins ländliche Japan.
Doch Mahito fühlt sich abgeschottet und allein. Auf eigene Faust beginnt er, die Umgebung zu erkunden. Und schon bald entdeckt er nicht nur einen verzauberten Turm, sondern auch einen eigenwilligen Graureiher, den ein sonderbares Geheimnis zu umgeben scheint. Dieser verkündet ihm, dass seine Mutter noch lebt und in dem mysteriösen Bauwerk gefangen gehalten wird. Schon bald beginnt für den Jungen ein gigantisches Abenteuer.
Fantasievoller Spaß und zauberhafte Welten
In „Der Junge und der Reiher“ setzt Hayao Miyazaki wieder auf jene Stärken, die ihn seinerzeit mit Filmen wie „Prinzessin Mononoke“, „Das wandelnde Schloss“ oder „Chihiros Reise ins Zauberland“ weltberühmt gemacht haben. Eine ernste Geschichte in fantastischen Welten, die von sonderbar-schrägen Figuren bewohnt wird.
Und auch hier gibt es eine ganze Menge zu bestaunen. Insbesondere die überlebensgroßen Kanarienvögel, die das Innere des Turms in Massen bevölkern, sorgen für reichlich Spaß und Aufregung. Und dennoch verschließt sich Miyazakis Alterswerk einer allzu klaren Deutung und Lesart – was natürlich zum mehrmaligen Schauen einlädt. Die ideale Gelegenheit dazu habt ihr jetzt – vorausgesetzt, ihr verfügt über ein aktives Netflix-Abo.
Natürlich hat das rote N auch in Zukunft jede Menge zu bieten. Guillermo Del Toro hat für den Streaming-Gigant ein fantastisches Schauer-Märchen inszeniert - und die Dreharbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Um welchen Film es sich handelt, erfahrt ihr hier:
Die Vorfreude steigt: Dreharbeiten zur starbesetzten Netflix-Neuauflage von Horror-Klassiker sind endlich abgeschlossen