In den 80er und 90er Jahren hatte Arnold Schwarzenegger einen echten Lauf: Seit seinem internationalen Durchbruch als „Conan der Barbar“ reihte sich in seiner Filmografie ein Action-Klassiker an den anderen, von den beiden „Terminator“-Filmen und „Das Phantom-Kommando“ bis hin zu „Total Recall“ oder „True Lies“. Mit Filmen wie „Twins“ hingegen stellte der heute 77-Jährige unter Beweis, dass er auch in Komödien eine gute Figur macht.
Doch dass Schwarzenegger bis heute als einer der größten Action-Stars der Welt gilt, bedeutet nicht, dass er niemals daneben gegriffen hätte – selbst zu seinen Karriere-Hochzeiten traf er die eine oder andere Fehlentscheidung. So kann wohl nur Schwarzenegger selbst erklären, warum er sich direkt im Anschluss an den Mega-Erfolg von „Terminator 2“ an seinem Regiedebüt versuchte – das bis heute kaum mehr als eine kuriose Fußnote in seiner Vita ist.
Wenige Jahre später wiederum lehnte er ein Filmprojekt ab, bei dem es ihn im Nachhinein besonders stark schmerzt, Nein gesagt zu haben: „The Rock - Fels der Entscheidung“, den Regisseur Michael Bay im Jahr 1996 in die Kinos brachte – mit Sean Connery und Nicolas Cage in den Hauptrollen.
Schwarzenegger wurde die (schließlich von Cage gespielte) Rolle des Chemiewaffenspezialisten Dr. Stanley Goodspeed angeboten, der gemeinsam mit dem Ex-Spion John Patrick Mason (Connery) einen wahnsinnig gewordenen General (Ed Harris) dingfest machen soll. Doch auch wenn „The Rock“ heute zu Recht als einer der besten Actionfilme der 90er Jahre gefeiert wird, hatte die steirische Eiche gute Gründe, den Produzenten einen Korb zu geben:
„Der Film, bei dem ich am meisten bedaure, ihn nicht gemacht zu haben, ist ‚The Rock‘“, erklärte Schwarzenegger in einer Fragerunde auf Reddit. „Als sie ihn mir angeboten haben, gab es nur ein 80-seitiges, halb fertiges Drehbuch mit vielen handschriftlichen Notizen und Kritzeleien. Aber letztlich haben sie einen fantastischen Job gemacht.“
Arnold Schwarzenegger ist wütend, aber lobt Nicolas Cage
Im Gespräch mit The Sun hat der „Running Man“-Star seine Entscheidung nochmals konkretisiert: „Ich erinnere mich, dass [Produzent] Jerry Bruckheimer mit dem Drehbuch für ‚The Rock‘ an mich herantrat […]. Sie boten mir die Rolle von Nicolas Cage an, aber [das Skript bestand aus] 80 Seiten mit Anmerkungen wie ‚Das ist Blödsinn‘, ‚Das sollten wir nicht machen‘ oder ‚Das sollten wir umschreiben‘. Ich sah mir das alles an, während ich gerade noch einen anderen Film drehte, und ich wusste nicht, wie ich es aufnehmen sollte – aber mir war klar, dass ich mich so nicht darauf einlassen konnte.“
Schwarzenegger erklärt weiter, dass er rückblickend zwar bedauere, nicht Teil des Films zu sein – von dem, was Cage & Co. letztlich aus „The Rock“ gemacht haben, aber hochgradig beeindruckt gewesen sei: „Ich habe darauf gewartet, dass sie die Probleme beseitigen und mit einem guten Drehbuch zurückkommen würden, aber dann haben sie stattdessen Nicolas Cage engagiert. Und ich liebe das Ergebnis, es ist fantastisch. Außerdem hat Cage einen außergewöhnlichen Job gemacht, und ich weiß nicht, ob ich in der Lage gewesen wäre, es so gut wie er zu machen. Aber am Ende bin ich sehr wütend, dass ich die Rolle abgelehnt habe, denn sie war großartig.“
Mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 335 Millionen US-Dollar war „The Rock“ ein großer Kassenerfolg, und Cage nutzte die Gunst der Stunde, um mit „Con Air“ und „Face/Off“ direkt noch zwei weitere Action-Hits hinterher zu schieben. Schwarzenegger spielte stattdessen in „Eraser“ mit, der kein Flop war, aber nicht annähernd mit „The Rock“ mithalten konnte – und auch hinter seinen eigenen Erfolgen zurückblieb.
Nur ein Jahr später war Schwarzenegger in einem Millionen-Flop zu sehen – der sich für ihn persönlich aber trotzdem vollends gelohnt hat. Um welchen Film es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
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