Seit fast 50 Jahren gibt es die amerikanische Sketch-Comedy-Show „Saturday Night Live“ („SNL“) schon und im Laufe dieser fünf Jahrzehnte hat sie sich zum Quotengaranten für den TV-Sender NBC entwickelt. Die Live-Show bot unzähligen Comedy- und Schauspieltalenten ein Sprungbrett, darunter: Bill Murray, Chevy Chase, Eddie Murphy, Adam Sandler und in jüngeren Jahren etwa „Ted Lasso“-Schöpfer Jason Sudeikis oder „Brautalarm“-Stars Kristen Wiig und Maya Rudolph.
Doch den Ruf als quotenträchtige Starschmiede musste sich „Saturday Night Live“ 1975 noch mühsam erarbeiten – kaum jemand glaubte tatsächlich an die Revolution, die Showmacher Lorne Michaels mit seiner Sketch-Show vorschwebte.
Wie hoch es hinter den Kulissen vor der Show-Premiere an einem Oktoberabend im Jahr 1975 herging, zeigt Regisseur Jason Reitman, bekannt seit seinen beliebten Komödien „Up In The Air“ und „Juno“, in seinem Film „Saturday Night“. Das Drehbuch stammt von Gil Kenan, mit dem Reitman schon an den „Ghostbusters“-Neuauflagen „Ghostbusters: Afterlife“ (2021) und „Ghostbusters: Frozen Empire“(2024) zusammenarbeitete.
Darum geht’s in "Saturday Night":
Wir schreiben den 11. Oktober 1975, genau 90 Minuten vor der Live-Aufzeichnung der ersten Ausgabe von „Saturday Night Live“ – einer neuen Sketch-Show, die der junge TV-Produzent Lorne Michaels (Gabriel LaBelle) mit viel Mühe und Tatendrang bei NBC auf den Weg gebracht hat. Es steht viel auf dem Spiel, schließlich sind die Senderchefs, allen voran der humorlose David Tebet (Willem Dafoe), gar nicht begeistert von Lornes Show-Konzept, wie ihm sein Ko-Produzent Dick Ebersol (Cooper Hoffman, bekannt aus „Licorice Pizza“) steckt.
Verzweifelt bemüht sich Lorne in den anderthalb Stunden vor Sendungsbeginn kleine wie große logistische Herausforderungen zu stemmen. Dabei kann er auf ein paar vernünftige Crew-Mitglieder bauen, während die engagierten Comedy-Talente für noch mehr Chaos sorgen: Ein ungehaltener John Belushi (Matt Wood) rüpelt herum, den Puppen von Jim Henson (Nicholas Braun) widerfährt Unsagbares, es wird geflirtet, geblödelt und spontan gekündigt.
Unterdessen lässt Lorne nicht davon ab, kleine Feuer zu löschen und seine Show gegen alle Widerstände in die Live-Ausstrahlung zu bringen.
Erste positive Stimmen nach Premiere
Wie der Trailer erahnen lässt, ist „Saturday Night“ mit viel Zeitkolorit aufgeladen und hantiert mit einer Reihe inzwischen legendär gewordenen Größen aus dem Comedy- und Show-Geschäft. Die Idee, die anderthalb Stunden vor der Sendungspremiere in Echtzeit nachzuzeichnen und dabei möglichst die zwischen heftiger Anspannung, Chaos, Tatendrang und Resignation schwankende Stimmung zu erfassen, ist so bestechend wie riskant.
Doch sie scheint größtenteils aufgegangen zu sein, wenn man die ersten Rezensionen nach der Premiere von „Saturday Night“ auf dem diesjährigen Telluride Film Festival durchgeht: So äußerten sich unter anderem die Kritiker von Rolling Stone, Variety und Entertainment Weekly positiv über „Saturday Night“ und hoben den besonderen Unterhaltungswert dieser Hommage und das begabte Schauspielensemble hervor.
Gar nicht begeistern konnte sich hingegen Benjamin Lee vom Guardian, der den Film als „ödes und selbstherrliches Desaster“ einordnet. Auf der Kritiken-Sammelplattform Rotten Tomatoes bringt es „Saturday Night“ aktuell dennoch auf starke 81 Prozent positive Reviews und auch MetaCritic bescheinigt mit einem Wert von 64 größtenteils positive Bewertungen.
Am 11. Oktober 2024 – pünktlich also zum 49. Show-Jubiläum von SNL – soll „Saturday Night“ in den US-Kinos starten. Wann es hierzulande soweit ist, steht noch nicht fest. Doch wer in der Zwischenzeit etwas lachen will, dem sei dieser Comedy-Klassiker mit einem sehr namhaften „Saturday Night Live“-Veteranen empfohlen:
Neu auf Netflix: In diesem Film ist die Hauptfigur 12.400 Tage (!) in einer Zeitschleife gefangen