Allzu viel zeigt uns der für sein Thriller-Meisterwerk „Traffic“ mit einem Oscar ausgezeichnete Steven Soderbergh im ersten Trailer zu seinem Grusel-Drama „Presence“ leider nicht. Was aber sofort klar wird: Der bei Filmen wie den „Ocean‘s“-Blockbustern oder der „Magic Mike“-Reihe so auf Hochglanzoptik abonnierte Regisseur präsentiert sich hier mal wieder von seiner anderen, seiner Arthouse-Seite. Bei „Presence“ setzt der Meisterregisseur nämlich offenbar ganz auf schaurige Atmosphäre und Slowburn-Tempo.
Der Teaser besteht nur aus einer einzigen, sich aufreizend langsam bewegenden Einstellung. Keine Figur ist zu sehen und gesprochen wird ebenfalls nicht. Und doch macht das Ganze mittels seines dämmerigen, natürlichen Lichts und des dröhnenden Scores gleich mächtig Eindruck. Wie bei seinen Projekten üblich bediente Soderbergh auch hier wieder die Kamera selbst. Dafür benutzte er eines seiner regelmäßigen Pseudonyme: Peter Andrews.
Nachdem „Presence“ seine Weltpremiere bereits im Januar 2024 im Rahmen des Sundance Festivals in Utah feierte, müssen wir uns offenbar noch eine ganze Weile gedulden, bis der Film regulär in die Kinos kommt. In Nordamerika wird er jedenfalls erst am 17. Januar 2025 anlaufen. Ob wir „Presence“ in Deutschland schon früher oder erst danach sehen können, wurde bisher nicht mitgeteilt.
Das Drehbuch zum Film stammt von „Jurassic Park“- und „Panic Room“-Autor David Koepp. Schon bei seinem vorletzten Film „Kimi“ drehte Soderbergh nach einer Vorlage von Koepp. Und auch für den aktuell in Produktion befindlichen „Black Bag“ kollaborieren die beiden Männer wieder.
In den Hauptrollen von „Presence“ erwarten euch Lucy Liu („Kill Bill Vol. 1“), Callina Liang („Tell Me Everything“), Julia Fox („Der schwarze Diamant“), Newcomer Eddie Maday und Chris Sullivan. Neben seiner langjährigen Rolle im TV-Drama „This Is Us“ ist letzterer vor allem als Taserface in „Guardians Of The Galaxy 2“ bekannt. Der verhältnismäßig kurze Auftritt des trotteligen Bösewichts kam bei den Fans so gut an, dass die Figur in der zweiten Episode der Marvel-Serie „What If…“ zurückkehren durfte. Mit Soderbergh hatte Sullivan bereits zuvor für die Historien-Serie „The Knick“ gedreht.
Darum geht es in "Presence":
Die Paynes ziehen um und kaufen von einer auffällig nervösen Maklerin (Fox) ein regelrechtes Traumhaus zum Spottpreis. Anstatt deshalb groß Fragen zu stellen, hofft die Familie einfach darauf, dass sich ihr Leben hier zum Besseren wenden wird.
Schließlich stecken die Eltern Rebecca (Liu) und Chris (Sullivan) mit ihrer Ehe in einer handfesten Krise. Und auch ihre Tochter, die Teenagerin Chloe (Liang), macht nach dem Tod ihrer besten Freundin eine sehr schwierige Phase durch. Was die Paynes nicht wissen: Sie sind in ihrem neuen Heim nicht allein. Denn jeder ihrer Schritte wird von einem dort hausenden Geist beobachtet …
„Presence“ ist insofern ein besonderer Haunted-House-Film, weil Soderbergh die komplette Story aus Sicht des Geistes erzählt. Wie effektiv dieser Twist offenbar ist, zeigte sich bei der oben erwähnten Weltpremiere des Projekts. Diverse Zuschauer*innen waren von den Vorgängen auf der Leinwand so mitgenommen, dass sie den Saal verlassen mussten. Doch damit waren sie nicht allein – selbst die Hauptdarsteller*innen waren hinterher komplett mit den Nerven am Ende. Im folgenden Artikel hat FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher die Ereignisse um die von begeisterten Kritiken begleitete Vorführung beim Sundance Festival für euch zusammengefasst:
"Ich bin völlig fertig": Neuer Horror-Schocker ist selbst für die Stars zu hart – doch während ein Teil des Publikums flieht, ist der Rest begeistert